Das Containerschiff Argo RAFT ist bereits spielbar, das Erkundungsschiff MISC Odyssey hingegen ist noch in Entwicklung.
Argo RAFT: Transporter für drei Container
Die Argo RAFT verfolgt ein anderes Transport-Konzept als andere Transportschiffe in Star Citizen. Anstelle von integrierten Frachträumen trägt die RAFT drei Container mit einem Ladevermögen von 32 SCU. Das gesamte Ladevolumen beträgt damit 96 SCU. Das Schiff soll direkte Konkurrenz zur Freelancer MAX sein, die mit 122 SCU noch etwas mehr (allerdings rein internen) Laderaum mitbringt.
Die Container sollen nach der Überarbeitung des Frachtsystems abstellbar sein. Bis dahin sind sie fest mit dem Schiff verbunden.
Die RAFT soll für schwierige Missionen gut gerüstet sein und vor allem eine starke Panzerung mitbringen. Für die Verteidigung gibt es ein Zwillings-Lasergeschütz oben auf dem Raumschiff sowie S1-Geschütze an weiteren Hardpoints.
Die Argo RAFT kann von ein bis zwei Personen geflogen werden.
Datenblatt und Vergleich: Argo RAFT und Freelancer MAX
Hinweis: Die Daten der Raumschiffe sind nur als Richtwerte zu betrachten und nicht immer final. Einige Daten sind noch nicht bekannt.
MISC Odyssey: Konkurrenz für die Carrack?
Nachdem Cloud Imperium Games (CIG) die letzten neuen Raumschiffe direkt fertig ins Spiel brachte (etwa die Origin 400i), steht jetzt wieder ein Konzept zum Verkauf. Dabei handelt es sich um ein Raumschiff, das noch nicht im Spiel verfügbar ist und sich in der Entwicklungsphase befindet.
Die MISC Odyssey ist als direkte Konkurrenz zum Erkundungsschiff Carrack zu verstehen. Die Odyssey ist ein nahezu selbstversorgendes Raumschiff mit einem eigenen Schiffshangar für kleine Raumschiffe oder Fahrzeuge, eingebauter Mining-Funktionalität sowie einer Bordraffinerie. Mining (S2) ist in erster Linie dazu gedacht, jederzeit Treibstoff aus Quantainium herstellen zu können. Dazu kommt ein Traktorstrahl sowie ein Laderaum mit satten 252 SCU Kapazität.
Drei Geschütztürme (S5) und vier Raketenracks sorgen für Kampftauglichkeit, die Schilde sollen für eine besonders starke Defensive sorgen. Eine Krankenstation ist ebenfalls vorhanden.
Die Odyssey benötigt eine Crew von sechs Personen.
Datenblatt und Vergleich: MISC Odyssey und Anvil Carrack
Hinweis: Die Daten der Raumschiffe sind nur als Richtwerte zu betrachten und nicht immer final. Einige Daten sind noch nicht bekannt.
Star Citizen finanziert sich unter anderem durch Konzept-Verkäufe
Die Intergalactic Aerospace Expo läuft derzeit noch auf dem Planeten MicroTech in Star Citizen. Jeden Tag wechseln dort die Aussteller und zeigen verfügbare Raumschiffe. Viele davon können derzeit kostenlos für zwei Tage gemietet und ausprobiert werden. Im Rahmen der Ausstellung stellt CIG zudem neue Raumschiffe vor.
Während etwa die Argo RAFT direkt mit der Ankündigung in die Star-Citizen-Alpha integriert wurde, kehrt mit der Vorstellung der MISC Odyssey der Konzeptverkauf zurück. Viele der existierenden Raumschiffe in Star Citizen wurden ursprünglich als Konzept für Echtgeld an Unterstützer verkauft, lange bevor sie ins Spiel kamen. Das ist ein Teil der Finanzierung des ambitionierten Projekts seit nunmehr neun Jahren, mittlerweile sind über 400 Millionen Dollar zusammengekommen.
Während die meisten Raumschiffe bereits im Spiel existieren, trifft das nicht auf alle als Konzept verkauften Schiffe zu. Diverse, hauptsächlich große Schiffe, lassen noch auf sich warten.
RAFT & Odyssey: Ihre eigentliche Funktion ist noch weit entfernt
Es ist nicht ganz einfach, jetzt schon den Sinn hinter der Argo RAFT zu sehen. Klar, das Industrial-Design ist großartig und dürfte für viele Spieler:innen allein schon einen Kauf rechtfertigen. Aus spielmechanischer Sicht ist die Kiste allerdings derzeit wenig beeindruckend: Mit der Freelancer MAX oder gar einer Caterpillar kann ich deutlich mehr Fracht bewegen.
Das kann sich ändern, sobald Versorgungs- und Baumaterial an den verschiedensten Stellen des Spiel-Universums benötigt werden. Wenn Spielende etwa mit der Pioneer einen Außenposten errichten wollen, sind abstellbare Container eine große Hilfe, nicht zuletzt, weil die Löschung der Fracht nicht abgewartet werden muss.
Bei der Odyssey frage ich mich, wie effektiv die Mining-Funktionalität ist und wie sie sich von dedizierten Mining-Schiffen unterscheidet. Vermutlich wird die Raffinerie an Bord vor allem auf Quantainium spezialisiert sein und für das Raffinieren anderer Materialien lange benötigen. Trotzdem könnte eine Möglichkeit sein, die Prospector in die Odyssey einzuladen (wenn sie passt) und damit eine kleine Mining-Plattform aufzubauen – vorausgesetzt, es gibt eine Möglichkeit zum Transfer von Erzen und anderem Mining-Material zwischen den beiden Schiffen.
Star Citizen: Unklare Roadmap für manche Schiffsfunktionen
Ich sehe es etwas kritisch, dass diverse Rollen von Raumschiffen nicht klar beschrieben sind oder sich ihre Anwendungsbereiche noch nicht wirklich definieren lassen. So ist die Odyssey etwa als Erkundungsschiff beschrieben, wirkt aber eher wie ein Industrieschiff. Möglicherweise kristallisiert sich hier eine Rolle als industrielles Erkundungsschiff heraus, das auf der Suche nach lukrativen Mining-Spots oder ähnlichem durch das Universum cruist.
Gerade solche großen Erkundungsschiffe benötigen aber eigentlich einen enormen Spiel-Raum, der faktisch bislang nicht existiert. Das nächste Sternensystem, Pyro, wird frühestens im Laufe der zweiten Jahreshälfte 2022 eingeführt. Und selbst dann ist fraglich, ob es bereits sinnvolle Beschäftigungen für Explorer geben wird.
So sehr ich die Raumschiffe in Star Citizen auch mag: CIG stellt mit der Odyssey ein Schiff vor, das im Moment kaum eine sinnvolle Spielfunktion hat und wahrscheinlich auch noch lange nicht haben wird. Die Carrack, die bereits seit einiger Zeit im Spiel ist, kann derzeit auch nur als Luxus-Frachtschubser verwendet werden.
Natürlich muss Star Citizen weiter Geld machen, schließlich will CIG in den nächsten Jahren die Belegschaft verdoppeln. Einen klaren inhaltlichen Plan kann ich hinter den neuen Schiffs-Veröffentlichungen aber noch nicht erkennen. Möglicherweise ändert sich das, wenn mit Servermeshing jene sagenumwobenen Performance-Technologie kommt, von der weitere Sternensysteme und Inhalte abhängig sein sollen. Theoretisch könnte das Spiel-Universum danach rasant expandieren und Erkundung endlich zu einem sinnvollen Spielelement werden.
Theoretisch – denn darauf warten wir schon eine ganze Weile. Immerhin – und das muss man CIG zugutehalten: Sie benötigen zwar sehr lange, aber bislang liefern sie stetig ab. Mal sehen, ob 2022 hier einen signifikanten Fortschritt bringt.