Cloud Imperium Games will in den kommenden Monaten den Virtual-Reality-Support für Star Citizen intern erproben. Einen festen Zeitplan für eine Veröffentlichung gibt es nicht.
Nach über einem Jahrzehnt vager Ankündigungen und technischer Hürden nimmt die Rückkehr von Virtual Reality in Star Citizen erstmals konkrete Formen an. Wie Cloud Imperium Games (CIG) gegenüber UploadVR bestätigte, sollen in den kommenden Monaten interne Tests mit offizieller VR-Unterstützung beginnen.
Sean Tracy, Managing Director of Operations bei CIG, sprach auf dem Community-Event Quantum Vegas 2955 von einem geplanten Testzeitraum innerhalb der nächsten ein bis zwei Monate. Die größte technische Hürde bleibt laut Tracy das sogenannte Stereorendering, also die doppelte Bildberechnung für beide Augen, das enorme Ressourcen verlangt. Ein Entwickler aus dem Team präzisierte anschließend gegenüber UploadVR, dass die Testphase intern erfolgt und derzeit keine Veröffentlichung für die Öffentlichkeit vorgesehen ist.
Technische Hürden bleiben erheblich
Bereits seit 2013 existieren in Star Citizen frühe VR-Ansätze, etwa für die Oculus Rift DK1 und DK2. Diese wurden jedoch mit der Umstellung auf ein neues Grafik-Framework und Änderungen am Oculus-SDK wieder entfernt. Seitdem fordern VR-Enthusiasten hartnäckig einen Wiedereinstieg – bislang ohne Erfolg.
Die Entwickler verweisen regelmäßig auf die hohe technische Komplexität: Die Vielzahl an Interaktionssystemen, etwa Cockpit-Steuerung, Ego-Perspektive, Außenbordaktivitäten, erschwert eine konsistente Umsetzung. Hinzu kommen die hohen Anforderungen an die Hardware, da Virtual Reality eine doppelte Bildberechnung (Stereo-Rendering) erfordert, was . Laut CIG-Engine-Entwickler Silvan sei dies selbst für aktuelle Highend-PCs eine Herausforderung.
Silvan, der sich innerhalb des Teams wiederholt als Befürworter von VR positionierte, erklärte bereits 2020, dass eine Integration vor allem schrittweise erfolgen müsse: Zunächst sei ein reiner Hangar- oder Cockpit-Modus denkbar. Eine vollständige Unterstützung, inklusive First-Person-Gefechte und komplexer Menüführung, sei jedoch ein langfristiges Ziel.
Community setzt auf Workarounds
Trotz fehlender offizieller Unterstützung nutzt die Community inoffizielle Tools, um Star Citizen zumindest eingeschränkt in VR zu erleben. Populär sind hier Softwarelösungen wie Virtual Desktop, VorpX oder Opentrack. Diese ermöglichen beispielsweise Headtracking oder einen Kinoleinwand-Modus im Cockpit, bieten aber kein natives VR-Erlebnis mit echter Tiefenwirkung. Zudem funktionieren viele dieser Workarounds nach Spiel- oder Patch-Updates nicht mehr zuverlässig.
Langfristige Perspektive offen
CIG schließt einen vollwertigen VR-Modus nicht aus, sieht diesen aber nur als Option nach Abschluss zentraler Entwicklungsziele. Auch Studioleiter Chris Roberts hatte in der Vergangenheit mehrfach betont, dass VR mittelfristig zurückkehren solle, sobald die technische Grundlage es zulässt. Der nächste konkrete Schritt ist nun der interne Testbetrieb, der in den kommenden Monaten beginnt.
Eine breite Verfügbarkeit für das VR-Feature ist damit frühestens ab 2026 realistisch. Bis dahin bleibt Star Citizen für VR-Fans ein Wunschprojekt mit offenem Ausgang.