2021 führte Star Wars: The Old Republic die Galactic Seasons als Spielmechanik ein. Nun überarbeitet Entwickler BioWare die kommende Season 2.
SW:TOR – Kommende Galactic Season bietet mehr Abwechslung
In einem Interview mit der englischsprachigen Gaming-Seite MMORPG.com beantwortete Creative Director Charles Boyd eine Reihe von Fragen zu kommenden Inhalten für Star Wars: The Old Republic. Unter anderem wurden die Galactic Seasons angesprochen. Die erste Season mit insgesamt hundert erreichbaren Stufen endete am 27. September 2021.
- Die Galactic Season 2 startet mit der Veröffentlichung des nächsten größeren Spiel-Updates „Legacy of the Sith“. Das hat zwar noch kein festgelegtes Releasedatum, ist aber für den Zeitraum um das zehnjährige Jubiläum von Star Wars: The Old Republic angekündigt (Dezember 2021).
Bereits im August stellte Systems Designer David Staats in einem Posting im offiziellen Star Wars: The Old Republic-Forum mehrere Updates für die Galactic Seasons vor. Unter anderem wird es künftig keine Möglichkeit mehr geben, ungewollte tägliche oder wöchentliche Season-Aufgaben neu auszuwürfeln. Tägliche und wöchentliche Season-Aufgaben werden in einem extra Tab aufgelistet. Daneben wird die Menge möglicher Wochenaufgaben erhöht.
Künftig soll es neben der täglich wechselnden Aufgabe insgesamt zehn wöchentliche Aufgaben geben. Sechs dieser wöchentlichen Aufgaben richten sich an Solospieler, drei an Gruppenspieler und eine Aufgabe exklusiv an Abonnenten. Zu diesen Exklusivaufgaben gehört etwa der Abschluss von Kapiteln aus der Zakuul-Storyline.
David Boyd erklärt im Interview die Gründe für die Änderungen. Unter anderem gehe es darum, die Aufgaben durch mehr Abwechslung nutzerfreundlicher und belohnender zu gestalten. Die Entwickler möchten Spielende ermutigen, unterschiedliche Aktivitäten auszuprobieren und schaffen dafür so viele Anreize wie möglich.
In der ersten Season gab es viele Gruppeninhalte. Dieser Fokus kam offensichtlich nicht bei allen Spielenden gleichermaßen gut an und einigen schien es sogar zu viel Zeitaufwand zu sein. Nun liegt das Augenmerk des SW:TOR-Teams darauf, allen Season-Fans gleichermaßen ein Gefühl sinnvoll verbrachter Zeit zu vermitteln – plus einige Belohnungen extra.
Galactic Seasons: Langsamer und stetiger Fortschritt
Bei der Einführung der Galactic Seasons mussten SW:TOR-Fans schnell feststellen, dass sich das Stufenmodell grundlegend von dem anderer MMO(RPG)s unterschied. In Spielen wie Destiny 2, The Division 2 oder Fallout 76 sind etwa die ersten Season-Stufen stets mit wenig Aufwand zu erreichen. Meist schließt ihr die ersten Stufen schon am ersten Spieltag durch alltägliche Aktivitäten ab, was in einen schnellen und damit zu Beginn stark motivierenden Belohnungszyklus führt. Bei diesen Modellen ist es auch für Spielende mit wenig verfügbarer Zeit möglich, zumindest einen Teil der Belohnungen für eine Season zu erhalten.
Die Galactic Season 1 setzte dagegen auf langsames, aber stetiges Vorankommen. Pro Tag gab es zwei Aufgaben zu erfüllen, kombiniert mit einer Wochenaufgabe. Wer mit einer der täglichen oder der wöchentlichen Aufgabe nichts anfangen konnte, durfte pro Tag eine Aufgabe neu auswürfeln lassen. Die wöchentliche Aufgabe konnten Spieler:innen einmal in der Woche neu auswürfeln. Die Auswahl an möglichen Aufgaben war gerade bei Wochenaufgaben begrenzt. Eine Aufgabe aus einem ungewollten Themengebiet, etwa PvP-Matches oder Gruppen-Flashpointbesuche, war wahrscheinlich. Da täglich maximal die Punkte für zwei Drittel einer Stufe erhältlich waren, mussten Spielende mit Interesse an den Seasonbelohnungen häufig einloggen und dieselben Aufgaben erledigen.
Bitte nicht verschlimmbessern, BioWare!
Ich lege gerne mal eine Runde PvE in Star Wars: The Old Republic ein. Aber die Galactic Season 1 hat mich durch ihre Gestaltung schon nach kurzer Zeit genervt. Es gab zwar schicke Belohnungen wie das Stronghold auf der imperialen oder republikanischen Flotte. Auch der sehr effizient heilende neuen Gefährte Altuur war ein echter Gewinn.
Aber andere Belohnungen wie die Mythra-Rüstung mit ihrem wenig ansprechenden Design haben mich nicht wirklich vom Hocker gehauen. Dazu noch der unglaublich zähe Stufen-Fortschritt mit nervigen Aufgaben. Ich selbst bin beispielsweise kein PvP-Fan und vermeide solche Inhalte so gut ich kann – die Season zwang mich aber oft genug dazu.
Allzu oft lief es dann so: Die einzige Wochenaufgabe war der Besuch einer umfangreichen Operation (so heißen die Raids in SW:TOR). Bei der konnte ich schon zu Wochenbeginn mangels Zeit und Raidgruppe absehen, dass ich sie nicht abschließen werde. Also blieb nur noch der Klick auf den „Neu auswürfeln“-Button. Allzu oft musste ich dann als Alternative mehrere PvP-Matches abschließen. Neu auswürfeln ging nicht mehr. So blieb nur noch die Auswahl zwischen ‚Ich zwinge mich unwillig ins PvP und versaue vielleicht anderen durch meinen mangelnden Skill das Match‘ oder ‚Ich lasse die Wochenaufgabe sein‘. Passiert das einmal, kann ich das noch mehr oder weniger abnicken, Würfelpech ist eben Würfelpech. Für meinen Geschmack ist das allerdings viel zu oft passiert, und damit wird eine solche Wochenaufgabe schlicht nutzlos.
Eine größere Auswahl an Wochenaufgaben klingt für Galactic Season 2 gar nicht so schlecht. Allerdings wäre es wirklich schön, wenn dann auch wirklich Auswahl vorhanden ist. Eine Filtermöglichkeit, mit der ich PVP direkt ausschließen kann, würde für mich die Sache definitiv verbessern. Meine Lust aufs Mitspieler verkloppen wird selbst durch die tollste Belohnung nicht größer. Und eine bessere PvP-Spielerin werde ich dadurch auch nicht!
Ich hoffe auch, dass sie Aufgaben entfernen, die maximal zeitraubend sind. Von einer bestimmten Tiersorte 75 Exemplare abschießen, die es nur auf einem bestimmten Planeten in einem bestimmten Gebiet gibt, das dank Tagesaufgabe dann auch noch vollkommen überlaufen ist, wird gerade zur Hauptspielzeit zu einer nervtötenden Nummer. Ich bin gespannt, wie David Boyd und sein Team künftig „belohnender“ und „nutzerfreundlicher“ interpretieren.