Virtual Star Citizen

Star Citizen VR: Nur eine Frage der Zeit?

Raumschiff Prospector im Anflug auf Raumstation Port Tressler über dem Planeten MicroTech
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Status: Alpha
Release: TBA

VR-Support für Star Citizen ist weiterhin geplant, bestätigt ein Entwickler bei CIG. Wo liegen die Hürden und wann ist es soweit?

Hinweis: Dieser Beitrag erschien ursprünglich auf MIXED.de

Chris Roberts ist vielen Spielern durch seine legendären Wing Commander-Spiele bekannt. Sein aktuelles Projekt Star Citizen soll nicht bloß an diese Legende anknüpfen, sondern sogar weit darüber hinaus gehen: Ein riesiges, detailliertes Sternensystem mit Planeten, Monden, Raumschiffen und hochkomplexem Gameplay soll das derzeit in der Alpha-Phase befindliche Spiel bieten.

Das Besondere: Star Citizen finanziert sich nur durch seine Unterstützer, die beispielsweise Raumschiffe oder Zubehör mit Echtgeld kaufen können. Über 300 Millionen Dollar hat Entwickler Cloud Imperium Games (CIG) mittlerweile eingenommen und es ist kein Ende in Sicht. Neben dem ambitionierten MMO ist außerdem das Singleplayer-Spiel Squadron 42 in Arbeit, das mit vielen namhaften Hollywood-Stars besetzt ist, etwa Mark Hamill, Gillian Anderson und Liam Cunningham.

Spieler wünschen sich VR für Star Citizen

Die Alpha 3.9 von Star Citizen (Performance-Infos) ist derzeit spielbar und bietet neben vielen verschiedenen, äußerst detaillierten Raumschiffen viele Missionen, Handel und den bereits voll ausgearbeiteten Mining-Beruf (Guide). Bugs und Performance-Probleme trüben oft die Spielfreude, aber insbesondere die grafische Qualität und die enorme Detailfülle beeindrucken Spieler trotzdem immer wieder.

Einige VR-Enthusiasten wünschen sich deshalb VR-Unterstützung, ähnlich wie es sie bereits seit langem in Elite Dangerous gibt. Ganz zu Beginn der Entwicklung von Star Citizen gab es bereits Unterstützung für die Oculus Rift und Spieler konnten ihren Hangar und die darin befindlichen Raumschiffe in VR begutachten. Der VR-Support wurde allerdings bald darauf eingestellt.

In einem Interview, das ich 2018 mit Chris Roberts führte, bestätigte der CIG-Chef, dass Virtual Reality-Support definitiv geplant ist: „Es ist definitiv unser Plan, aber erst später. Derzeit ändert sich noch so viel in der Entwicklung und auch in der VR-Technik. Deshalb haben wir entschieden, uns erstmal auf die Dinge zu konzentrieren, die für alle Spieler wichtig sind, zum Beispiel die Planeten. Wenn wir dann irgendwann etwas mehr freie Zeit haben, dann werden wir VR implementieren.“

Grundlagen für VR-Support sind bereits gelegt

Die komplette Entwicklung von Star Citizen in 3D, inklusive der Menüs und vieler Bedienelemente, kommt diesen Plänen grundlegend zugute. „Abseits der Tatsache, dass die Bewegung zu Fuß in VR eine recht große Herausforderung darstellt, eignet sich vieles von dem was wir machen bereits jetzt sehr gut für VR«, erklärte Roberts. „Dazu zählt beispielsweise auch die Übereinstimmung zwischen First-Person und Third-Person. Ich denke, das wird ziemlich gut werden, aber das steht momentan noch weiter hinten auf der Liste.“

Blick auf Planetenoberfläche in First Person Sight mit Pistole in Star Citizen
Die Probleme für eine mögliche VR-Unterstützung für Star Citizen liegen unter anderem an der Fortbewegung zu Fuß sowie den umfangreichen Animationen im Spiel. | Bild: S4G / CIG

An den Grundlagen des Spiels arbeitet CIG bis heute und längst nicht jeder ist mit der Entwicklung und den Fortschritten von Star Citizen einverstanden. Doch das hält die Entwickler und ihre Vision offenbar nicht auf. In einem Foreneintrag von März 2020 äußerte ein Spieler aufgrund seiner positiven Erfahrung mit dem VR-Hit Half-Life: Alyx (Test) die Hoffnung, dass CIG seinen Plan bezüglich VR wirklich umsetzen wird.

„Niemand will teleportierende Spieler im Universum“

Engine-Programmierer „Silvan“ von CIG antwortete, er sei sich sicher, dass sie irgendwann genau dorthin kommen würden: „Es gibt hier bei der CIG große VR-Enthusiasten und wir werden alles im Rahmen unserer Möglichkeiten tun, um VR für Star Citizen zu ermöglichen. Es ist eine riesige Aufgabe und es wird eine Weile dauern, aber ich habe keinen Zweifel, dass wir es schaffen werden.“

Die Schwierigkeiten sieht Silvan weniger in der grundlegenden Implementierung – das sei ziemlich einfach. Komplexer sei da eher die Einbindung in das Animationssystem: Star Citizen verfügt über viele sehr ausgefeilte Animationen, etwa das Einsteigen über eine Leiter in das Cockpit eines Jägers oder das Hinsetzen in einen Pilotensitz. Außerdem ist Fortbewegung ein Problem, wie Silvan bemerkt: „Niemand will teleportierende Spiele im Universum, oder?“

Diese Probleme müssen für Star Citizen VR gelöst werden

Eine stufenweise Einführung von Virtual Reality (Guide) sei hingegen eine Möglichkeit. Zuerst könnten Schiffe im Hangar betrachtet werden (wie es bereits früher möglich war) und dann könnte die VR-Funktionalität auf Cockpits ausgedehnt werden. Die interaktiven Bedienelemente in Star Citizen begünstigen das Fliegen in VR, allerdings bleibt die Frage, wie etwa ein HOTAS benutzt werden kann und gleichzeitig die Bedienung der Cockpit-Elemente möglich ist.

Hier wäre Handtracking eine Lösung, dafür gibt es allerdings abseits der Oculus Quest (Handtracking-Guide) noch keine sinnvollen Umsetzungen – und auch bei der Quest ist die Technologie alles andere als ausgereift. Allerdings wird sich die Entwicklung von Star Citizen noch einige Jahre hinziehen und bis dahin könnten deutliche Fortschritte bei VR-Brillen (Vergleich) und Handtracking ganz neue Möglichkeiten bieten.   

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