Die Anvil Liberator wurde auf der CitizenCon 2021 vorgestellt. Dabei handelt es sich um ein ziviles Trägerschiff für kleinere Raumschiffe und Fahrzeuge.
Anvil Liberator: Fahr- und Flugzeugtransport für „extreme“ Distanzen
Zweck des Schiffes ist der Transport von Schiffen über „extreme“ Entfernungen, mehrere Sternensysteme und durch Jump Points, etwa von Stanton nach Pyro. Auch große Distanzen innerhalb von Systemen können mit der Liberator sinnvoll überbrückt werden, da viele Zwischenstopps, die etwa mit Single-Seatern nötig wären, entfallen.
Es gibt grundlegende Reparatur- und Wartungsfunktionen, allerdings ist die Liberator nicht für militärischen Dauer-Trägerbetrieb vorgesehen. Ein bemannter Geschützturm dient der Verteidigung, das Schiff ist aber nicht für Kämpfe ausgelegt. Die Schilde der Liberator schließen die Schiffe auf den externen Landeplätzen nicht oder nur teilweise ein, in Abhängigkeit ihrer jeweiligen Höhe.
Die beiden Transportdecks fassen zwei Fahrzeuge (Garage, innen) und drei Raumschiffe (Landeplätze, außen). In die Garage passen Fahrzeuge wie der Panzer Tumbril Nova, wahlweise auch sehr kleine Raumschiffe wie die Origin 85X oder die Argo MPUV. Die Landeplätze sind für die meisten Single-Seater geeignet, beispielsweise Hornet, Origins 300er-Serie, Arrow oder Prospector.
Die Liberator benötigt maximal zwei Crew-Mitglieder. Schlafräume und eine Küche sind für den Aufenthalt der eigenen Crew sowie der Crews von transportierten Schiffen vorhanden. Ein Frachtraum mit einem Fassungsvermögen von 400 SCU, etwa für Schiffszubehör, ist ebenfalls vorhanden.
Star Citizen setzt auf realistische Logistik
Derzeit können Raumschiffe in der Alpha über die Versicherungsmechanik bequem an andere Orte „bestellt“ werden. Das wird aber nicht so bleiben. Raumschiffe werden ab einem bestimmten Punkt in der Spielentwicklung einer realistischen Logistik unterliegen.
Spieler:innen müssen ihren Wirkungsbereich dann planen und Raumschiffe, etwa für Mining, aktiv dorthin verlegen müssen, wo sie Bergbau betreiben wollen. Sie können nicht mit einem schnellen Schiff in ein benachbartes System reisen und an einer Schiffskonsole die Prospector oder andere Schiffe „hinterher beamen“.
Die einfachste, aber langwierigste Variante wird dabei der Flug mit dem Raumschiff zum Ziel sein und von dort mit einem Passagierflug zurück, um weitere Raumschiffe ans Ziel zu fliegen. Passagierflüge können von Spieler:innen angeboten werden, etwa mit dem Genesis Starliner. Damit regelmäßige Flüge stattfinden, wird die KI einspringen, falls gerade keine Flüge von Spieler:innen angeboten werden.
Mit der Anvil Liberator ist es möglich, mehrere Schiffe und Fahrzeuge gleichzeitig zu transportieren.
Spielsysteme gegen Beliebigkeit
Die Raumschiffe und Schiffskonzepte sind zwar die Finanzierungsquelle Nummer Eins für Entwicklerstudio Cloud Imperium Games (CIG). Allerdings passen gerade größere Schiffe immer auch in das geplante Spielkonzept eines sehr realistischen Spieluniversums.
Gerade der Aspekt der vorausschauenden Planung gefällt mir gut: Ich kann nicht einfach zwei Systeme weiterfliegen und meine Flotte auf Knopfdruck hinterher holen. Ich muss mir einen Ortswechsel gut überlegen und natürlich auch die entsprechenden Mittel dafür haben.
Das macht das Spiel vielleicht uninteressant für Spieler:innen, die keine Zeit oder Lust haben, ihre Spielsessions inhaltlich und über längere Zeiträume hinweg zu strukturieren. Auf der anderen Seite wird es mit etwas Übung und Kenntnis der Spielmechaniken kein Problem sein, trotz wenig Spielzeit Spaß in Star Citizen zu finden. Am Ende sind es aber Umsetzung und die richtige Balance, die darüber entscheiden, welche Mechaniken Spaß machen und welche nicht.
Eine realistische Logistik halte ich für ein wichtiges Element, da es den Faktor Beliebigkeit aus dem Spiel nimmt. Der ist nämlich oft für den frühen Tod jeglicher Langzeitmotivation verantwortlich.