Leaks zum neuen Handheld

PlayStation 6 Handheld: Alles, was ihr über Sonys geplanten Gaming-Handheld wissen müsst

Ein PlayStation Handheld, der stark verpixelt ist.

Mittlerweile tauchen immer mehr Leaks zum PS6 Handheld auf. Alle bisherigen Infos und Gerüchte, haben wir euch hier zusammengefasst.

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Sony arbeitet offenbar an einem neuen Gaming-Handheld, der 2027 auf den Markt kommen könnte. Im Gegensatz zur PlayStation Portal soll dieses Gerät PS5- und sogar PS6-Spiele nativ ausführen können – ohne Streaming. Der Handheld würde direkt mit Nintendo Switch 2 und den geplanten Xbox-Geräten konkurrieren. Wir haben euch alle verfügbaren Informationen zum PlayStation 6 Handheld zusammengetragen.

  • Wichtiger Hinweis: Bei allen folgenden Informationen handelt es sich um Gerüchte und Leaks, die noch nicht von Sony offiziell bestätigt wurden. Sony hat bislang keine Stellungnahme zu einem PlayStation 6 Handheld abgegeben.

Sonys Handheld-Vergangenheit: Erfolge und Rückschläge

PlayStation Portable (PSP): Der erste Versuch

2004 wagte Sony den ersten Schritt in den Handheld-Markt. Die PlayStation Portable war technisch beeindruckend und bot hochwertige Grafik für ihre Zeit. Mit über 80 Millionen verkauften Einheiten weltweit war sie durchaus erfolgreich, konnte aber an Nintendos Marktführerschaft nicht rütteln. Die PSP bewies jedoch, dass Sony durchaus in der Lage war, gute mobile Gaming-Geräte zu entwickeln.

DIe PSP von Sony.
Mit der PSP hat Sony einen ersten Grundstein für kommende Handhelds gelegt. © Sony / PSP

PS Vita: Technisch stark, kommerziell schwach

2011 folgte die PS Vita mit noch besserer Technik: OLED-Display, Dual-Analog-Sticks und Grafik auf PS3-Niveau. Trotz dieser Vorzüge entwickelte sie sich zum kommerziellen Flop. Mehrere Faktoren führten zum Scheitern: Der hohe Preis schreckte viele Käufer ab, das Marketing war unzureichend, und Third-Party-Entwickler hielten sich zurück. 2019 stellte Sony die Produktion schließlich ein und zog sich aus dem Handheld-Markt zurück.

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Die PS Vita in Nahaufnahme.
Die PS Vita folgte kurz nach der PSP. © Sony

PlayStation Portal: Ein überraschender Neuanfang

2023 überraschte Sony mit der PlayStation Portal – einem Streaming-Gerät, das PS5-Spiele über Remote Play darstellt. Obwohl viele Experten skeptisch waren, verkaufte sich das Gerät besser als erwartet. Dieser unerwartete Erfolg könnte Sony dazu ermutigt haben, erneut über einen vollwertigen Handheld nachzudenken.

Die PlayStation Portal in Nahaufnahme.
Die PlayStation Portal hat zwar einige Einschränkungen, war jedoch trotzdem ein voller Erfolg. © Sony

PS6 Handheld: Die technischen Spezifikationen im Detail

Das Herzstück: Der „Canis“ SoC

Das Kernstück des geplanten PS6 Handhelds soll ein System-on-Chip (SoC) mit dem Codenamen „Canis“ werden. Dieser Chip würde bei TSMC im fortschrittlichen 3-Nanometer-Verfahren gefertigt, was für hohe Effizienz und Leistung sorgen soll.

Die CPU-Ausstattung klingt vielversprechend: Vier AMD Zen 6C Kerne sollen sich um die Spieleberechnung kümmern, während zwei zusätzliche Zen 6 Low-Power-Kerne das Betriebssystem verwalten. Diese Aufteilung ist cleverer, als sie zunächst erscheint. Durch die Trennung der Systemaufgaben von den Gaming-Prozessen sollen bis zu 20 Prozent mehr Leistung für Spiele zur Verfügung stehen. Die Taktraten werden im Bereich von 4 bis 5 GHz erwartet.

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Grafikleistung: RDNA 5 für mobiles Gaming

Bei der Grafik setzt Sony angeblich auf eine integrierte RDNA 5 GPU mit 16 Compute Units. Hier wird es interessant: Der Handheld soll zwei verschiedene Betriebsmodi unterstützen. Im reinen Handheld-Modus würde die GPU mit etwa 1,2 GHz takten, um Akkulaufzeit und Wärmeentwicklung zu optimieren. Im Docked-Modus, also wenn das Gerät mit einem externen Monitor verbunden ist, soll die Taktfrequenz auf bis zu 1,65 GHz steigen.

Diese Dual-Modi-Strategie erinnert stark an die Nintendo Switch und macht durchaus Sinn. Unterwegs steht die Akkulaufzeit im Vordergrund, zu Hause am großen Bildschirm kann die volle Leistung abgerufen werden.

Speicher und Bandbreite

Beim Arbeitsspeicher plant Sony offenbar keine Kompromisse. Ein 192-Bit-LPDDR5X soll für ausreichend Bandbreite sorgen. Die finale Speichermenge steht noch nicht fest, aber die Dokumente sprechen von 24 bis 36 GB RAM. Diese großzügige Ausstattung wäre notwendig, um moderne Spiele mit Raytracing und KI-Features flüssig darzustellen. Der Speicher soll mit 8.533 MT/s getaktet werden – deutlich schneller als bei aktuellen Handhelds.

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Leistungsvergleich: Was bedeutet das in der Praxis?

Benchmarks und Vergleichswerte

Die geleakten Leistungsdaten versprechen interessante Performance-Werte. Bei der Standard-Rasterization soll der PS6 Handheld etwa 55 bis 75 Prozent der PS5-Leistung erreichen. Das klingt zunächst bescheiden, ist aber für einen Handheld durchaus respektabel.

Spannender wird es beim Raytracing: Hier soll das Gerät deutlich besser abschneiden und in bestimmten Szenarien sogar 130 Prozent mehr Leistung als die PS5 bieten. Diese Werte sind möglich, weil RDNA 5 deutlich effizienteres Raytracing bietet als die RDNA 2 Architektur der PS5.

Die CPU-Leistung würde dank der modernen Zen 6 Architektur deutlich über der PS5 liegen, obwohl weniger Kerne aktiv sind. Die vier Gaming-Kerne des Handhelds wären einzeln deutlich leistungsstärker als die acht Zen 2 Kerne der PS5.

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Praktische Spielerfahrung

Ein konkretes Beispiel verdeutlicht die erwartete Leistung: Wenn ein aktuelles Spiel auf dem Xbox ROG Ally X mit 70 FPS bei 1080p und aktiviertem Raytracing läuft, könnte der PS6 Handheld theoretisch 120 FPS bei denselben Einstellungen erreichen. Natürlich hängt dies stark von der jeweiligen Spieleoptimierung ab.

Durch FSR4-Upscaling, das auch für ältere RDNA-Generationen kommen soll, könnte die wahrgenommene Bildqualität noch weiter gesteigert werden. Spiele könnten in niedrigerer nativer Auflösung gerendert und dann hochskaliert werden, um sowohl Performance als auch Bildqualität zu optimieren.

Spielekompatibilität: Eure Bibliothek wird mobil

Umfassende Rückwärtskompatibilität

Ein großer Vorteil des geplanten PlayStation Handhelds wäre die breite Spielekompatibilität. PS4-Spiele sollen vollständig unterstützt werden, was Zugriff auf eine riesige Spielebibliothek bedeuten würde. Diese Titel könnten sogar mit verbesserter Performance laufen, da die Hardware deutlich leistungsstärker als die originale PS4 wäre.

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PS5-Spiele sollen ebenfalls native Unterstützung erhalten, allerdings mit angepassten Grafikeinstellungen. Entwickler könnten spezielle „Handheld-Modi“ implementieren, die Auflösung und Details reduzieren, um flüssiges Gameplay zu gewährleisten. Bereits heute bieten viele PS5-Spiele verschiedene Performance-Modi – diese Flexibilität würde beim Handheld noch wichtiger.

Besonders interessant wird die Unterstützung für PS6-Spiele. Falls der Handheld tatsächlich zeitgleich mit der PS6 erscheint, könnten Entwickler von Anfang an beide Plattformen berücksichtigen. Dies würde eine nahtlose Spielerfahrung zwischen stationärer Konsole und Handheld ermöglichen.

Zwei Betriebsmodi für unterschiedliche Bedürfnisse

Der Handheld soll zwei verschiedene Performance-Modi unterstützen. Im Handheld-Modus liegt der Fokus auf Akkulaufzeit und moderater Wärmeentwicklung. Hier würden Spiele mit reduzierten Einstellungen, aber trotzdem flüssig laufen.

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Der Docked-Modus würde die volle Leistung abrufen, wenn das Gerät mit einem externen Monitor verbunden ist. In diesem Modus könnten Spiele mit höherer Auflösung und besseren Grafikeinstellungen dargestellt werden. Diese Flexibilität würde es euch ermöglichen, je nach Situation zwischen Mobilität und maximaler Bildqualität zu wählen.

Preisgestaltung: Erschwinglichkeit als Priorität

Sonys neue Preisstrategie

Aus den PS Vita Fehlern gelernt, soll Sony diesmal auf eine deutlich aggressivere Preisgestaltung setzen. Die Handheld-Version soll zwischen 399 und 499 US-Dollar kosten – ein Preis, der direkt mit Nintendo Switch 2 und Steam Deck konkurrieren würde.

Besonders interessant ist die geplante stationäre Variante. Ohne Display, Akku und andere mobile Komponenten könnte Sony ein Gerät für 299 bis 399 US-Dollar anbieten. Diese Version würde sich direkt an PS4-Besitzer richten, die noch nicht auf die aktuelle Generation gewechselt sind.

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Vergleich zur Konkurrenz

Mit der geplanten Preisgestaltung würde sich der PS6 Handheld direkt zwischen Nintendo Switch und Premium-PC-Handhelds positionieren. Während Nintendo traditionell auf niedrigere Preise setzt, kosten leistungsstarke PC-Handhelds oft 600 Dollar oder mehr. Der Xbox ROG Ally X setzt sogar bei rund 900 Euro an. Sony könnte eine gute Mittelposition einnehmen.

Release-Zeitplan: Wann wird es konkret?

Produktionsplanung und Markteinführung

Die Chip-Produktion soll Mitte 2027 beginnen, was auf eine Markteinführung im Herbst 2027 hindeutet. Dieser Zeitplan würde perfekt zu Sonys üblicher Konsolenstrategie passen, die traditionell auf Herbst-Launches setzt.

Der späte Termin hat strategische Gründe: 2027 werden sowohl RDNA 5 als auch Zen 6 ausgereifte Architekturen sein. Die 3-Nanometer-Fertigung bei TSMC wird etabliert und kostengünstiger geworden sein. Zudem könnte ein gleichzeitiger Launch mit der PlayStation 6 für Synergien sorgen.

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Ein früherer Release würde bedeuten, auf weniger ausgereifte Technologie zu setzen. Sony scheint diesmal auf Nummer sicher zu gehen und lieber ein technisch überlegenes Produkt später zu veröffentlichen, als mit unausgereifter Hardware zu früh anzutreten.

Die Konkurrenz: Ein umkämpfter Markt

Nintendo Switch 2: Der etablierte Marktführer

Nintendo hat mit der Switch 2 bereits einen Vorsprung und wird den Markt vermutlich weiterhin dominieren. Die Switch-Familie hat eine treue Fanbase aufgebaut und bietet einzigartige First-Party-Titel. Sonys Handheld müsste durch technische Überlegenheit und exklusive Inhalte punkten.

Microsoft und die Xbox-Handhelds

Microsoft arbeitet ebenfalls an Handheld-Lösungen. Die Kooperation mit ASUS beim ROG Ally zeigt bereits die Richtung. Der Xbox ROG Ally und Ally X bieten Zugriff sowohl auf Steam als auch auf die Xbox-Bibliothek – ein interessantes Konzept, das Sony herausfordern könnte. Diese Geräte sollen bereits deutlich früher erscheinen, was Microsoft einen Zeitvorteil verschaffen würde.

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PC-Handhelds: Steam Deck und weitere

Valve hat mit dem Steam Deck bewiesen, dass leistungsstarke PC-Gaming-Handhelds funktionieren können. ASUS, Lenovo und andere Hersteller haben nachgezogen und bieten verschiedene Windows-basierte Alternativen.

Das Steam Deck mit einer Spielebibliothek.
Das Steam Deck und das kommende Steam Deck 2 sind weiterhin beliebt. © Valve

Sonys geschlossenes PlayStation-System könnte jedoch Vorteile bei der Optimierung und Benutzerfreundlichkeit bieten. Während PC-Handhelds oft verschiedene Einstellungen erfordern, würde ein PlayStation-Handheld die gewohnte Konsolen-Einfachheit bieten.

Sonys potenzielle Vorteile

Exklusive Inhalte als Differenzierungsmerkmal

Der größte Trumpf wären Sonys exklusive Spiele. Titel wie God of War, The Last of Us, Spider-Man, Horizon, Ghost of Tsushima und Bloodborne sind nur auf PlayStation verfügbar. Diese Blockbuster-Franchises könnten den entscheidenden Unterschied zur Konkurrenz ausmachen.

Ein Mann mit Kopfband, Pfeil und Bogen in einem Blumenfeld.
Spiele wie Ghost of Tsushima könnten zukünftig von der Couch aus spielbar sein. Bild: Sucker Punch

Darüber hinaus könnte Sony neue IP’s speziell für den Handheld entwickeln oder bestehende Serien für das mobile Format optimieren. Die Möglichkeit, AAA-PlayStation-Exklusivtitel unterwegs zu spielen, wäre ein starkes Verkaufsargument.

Nahtlose PlayStation-Integration

Ein PlayStation-Handheld würde sich nahtlos ins bestehende PlayStation-Ökosystem einfügen. Cross-Save-Funktionen würden es ermöglichen, Spiele auf der PS5 zu beginnen und auf dem Handheld fortzusetzen. Trophy-Synchronisation, PlayStation Network-Features und Remote Play-Funktionen würden für eine konsistente Erfahrung sorgen.

Diese Integration ist ein großer Vorteil gegenüber PC-Handhelds, die oft verschiedene Launcher und Plattformen jonglieren müssen. PlayStation-Nutzer würden eine vertraute, einheitliche Oberfläche vorfinden.

Herausforderungen und Risiken

Technische Hürden

Trotz aller Fortschritte bleibt die Akkulaufzeit eine Herausforderung. Leistungsstarke Hardware verbraucht viel Energie, und Gamer erwarten trotzdem mehrere Stunden Spielzeit. Sony müsste ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Performance und Effizienz finden.

Die Wärmeentwicklung ist ein weiteres Problem. Auch wenn 3-Nanometer-Chips effizienter sind, erzeugen sie bei hoher Leistung immer noch Wärme. Ein effektives Kühlsystem in einem kompakten Handheld zu integrieren, ist eine technische Herausforderung.

Der Handheld-Markt könnte zudem 2027 bereits übersättigt sein. Nintendo Switch 2, verschiedene Xbox-Handhelds, PC-Gaming-Geräte und möglicherweise weitere Konkurrenten würden um die Aufmerksamkeit der Gamer kämpfen. Sony müsste sich in einem überfüllten Markt durchsetzen – hat jedoch einige entscheidende Vorteile.

Alle technischen Daten und Termine basieren auf aktuellen Gerüchten und Leaks. Änderungen sind jederzeit möglich.

Quellen: Leaker, PlayStation

Bild von Ilona Frank

Ilona Frank

Fühlt sich in der Welt von Horror, Adventure und Jump n' Run am wohlsten. Würde sich wünschen, dass es auch im echten Leben Trophäen für Alltagssituationen gibt.