Glorias Indie-Perlen im April

Indie-Perlen #1: Foundation, Cozy Grove & mehr - 5 relaxte Indie-Spiele

Einfach mal raus aus dem Alltagstrott? Zwischen Meetings, Familie und Pandemie kaum Zeit für Entspannung? Mit meinen fünf April-Indieperlen wie Foundation, Cozy Grove oder Townscaper gönnt ihr euch eine Auszeit.

In diesem Artikel zu relaxten Indie-Spielen lernt ihr diese Perlen kennen:

  • Sizeable
  • Townscaper
  • Cozy Grove
  • Islanders
  • Foundation

Mit diesem Artikel startet auf Space4Games eine neue Serie, in der ich euch Indie-Spiele zu bestimmten Themenschwerpunkten vorstelle. Bei den „Indie-Perlen“ gibt es deswegen meine Geheimtipps, die absoluten Lieblinge, die ich selbst gerne spiele. Meiner Ansicht nach liegt in Indie-Spielen das größte Potential für ungewöhnliche Ideen und Spielmechaniken, die man nicht an jeder Ecke sieht.

Das größte Problem wird allerdings auch gleich mitgeliefert: Meist sind Indie-Studios klein, unbekannt und haben kaum Budget für Werbung. Das führt dazu, dass viele Spielende diese tollen Ideen gar nicht kennenlernen. Umso mehr Grund, immer wieder nach empfehlenswerten Perlen zu stöbern und sie euch vorzustellen. Im April 2021 stehen alle Zeichen auf Entspannung: Alle fünf vorgestellten Spiele taugen hervorragend für zwischendrin und sind in deutscher Sprache erhältlich. Foundation hat zudem das Zeug zum echten Suchtspiel.

Sizeable

In Sizeable erkundet ihr insgesamt 25 abwechslungsreiche Low-Poly-Dioramen, in denen ihr jeweils drei meist gut versteckte Obelisken entdecken müsst. Dafür dürft ihr die Elemente der Szenerie mit dem Mauszeiger antippen, manipulieren und bewegen – jede Manipulation verändert die Szenerie mal mehr, mal weniger.

Vergrößert ihr in einer Landschaft beispielsweise die darüber scheinende Sonne, wird die zuvor grüne Umgebung plötzlich von einer Dürre heimgesucht. Verkleinert ihr in einer regnerischen Umgebung eine große Wolke, kehrt sofort viel besseres Wetter ein – und so weiter.

Während bei klassischen Wimmelbild-Spielen gute Augen gefragt sind, regt Sizeable dazu an, vieles einfach mal auszuprobieren und zu schauen, was passiert. Für mich ist das neben den intelligent gestalteten Rätseln die größte Stärke des Spiels. Dieser spielerische Charme nimmt dem Suchfaktor das Verbissene und belohnt euch umso mehr für entdeckte Mechanismen. Und da in jeder neuen Szene bekannte Möglichkeiten neu interpretiert werden, kommt keine Langeweile auf.

Auch die stimmungsvolle Musik trägt viel zum Entspannungsfaktor bei. Wer’s ein bisschen kniffliger mag, hält in jedem neuen Rätsel nach einer zusätzlichen, versteckten Schildkröte Ausschau. Notwendig für den Erfolg ist das allerdings nicht. Besonders gut: Entwickler Sander Ambroos liefert weitere, kostenlose Updates für das Spiel nach, die jeweils ein bestimmtes Thema haben sollen. Das erste Update der Roadmap wird sich mit Weltwundern befassen.

Release, Preis & mehr zu Sizeable

Sizeable ist am 19. März 2021 erschienen und wird von Sander Ambroos (Business Goose Studios) entwickelt. Es ist bei Steam für 8,99€ erhältlich; die Spielmusik komponierte Jamal Green.

Townscaper

Manche würden Townscaper vermutlich nicht als Spiel bezeichnen, sondern eher als Spielerei. Für mich ist es ein kreativer Baukasten, in dem ich mich beim Häuserbasteln ohne festes Ziel hemmungslos verlieren darf. Denn genau darum geht es ausschließlich: Startend auf einer leeren Wasserfläche, platziert ihr auf einer ersten Ebene ein Steinfundament. Darauf setzt ihr mit einem Mausklick Hausteile in insgesamt 15 verschiedenen Farben.

Jeder weitere Klick fügt entweder vertikal oder horizontal neue Elemente hinzu. Diese werden durch zufällige Details wie Pflanzen, Sitzbänke, Lichtquellen und mehr ergänzt. Es liegt ganz bei euch, ob ihr ein neues Venedig errichtet, eine beeindruckende Basilika oder verschiedene, miteinander verbundene Inseln.

Wie ihr bestimmte Elemente triggert, müsst ihr allerdings selbst herausfinden. Gebäudebrücken, auf Stelzen gesetzte Anbauten oder Gärten bringen zusätzliche Abwechslung ins Stadbild, werden aber nicht durch Tutorials erklärt. Townscaper erschließt ihr euch durch ausprobieren und bauen – die kreative Community macht es mit beeindruckenden Werken vor.

Auf Wunsch schaltet ihr ein Raster zu, verändert den Lichteinfall oder die Häuserdarstellung. Alternativ erstellt ihr mit dem spieleigenen Screenshot-Tool Bilder eurer Werke. Gefällt euch ein neues Element nicht, macht ihr die Platzierung einfach rückgängig. Wenn ich schon einige Häuser gebaut habe, drehe ich die 3D-Ansicht und betrachte mir meine Mini-Siedlung von anderen Seiten. Denn es gibt meist noch mehr Details zu entdecken – zu sehen gibt es trotz des simplen Spielprinzips immer genug.

Release, Preis & mehr zu Townscaper

Townscaper befindet sich noch im Early Access, ist aber bereits nahezu bugfrei spielbar. Das von Oskar Stålberg entwickelte und von Raw Fury gepublishte Spiel ist bei Steam für 4,99€ erhältlich, soll aber auch noch für Nintendo Switch und als Mobil-Spiel veröffentlicht werden. Als kommende Features hat der Entwickler einen GIF-Aufzeichner, eine freie Kamera und eine Möglichkeit für den Mesh-Export genannt.

Cozy Grove

Wenn ihr von Animal Crossing nicht die Finger lassen konntet, ist Cozy Grove vielleicht ein Kandidat für euer neuestes Suchtspiel. Als Geisterfinder strandet ihr auf einer von Bärengeistern verseuchten Insel. In einem ruhigen, verträumten Setting übernehmt ihr die Aufgabe, Geister mit ihrer Vergangenheit zu versöhnen und damit zu erlösen. Rastlose Spukende gibt es jedenfalls reichlich: Der örtliche Postbote wird beispielsweise von verloren gegangenen Sendungen verfolgt. Eine Bärin hält sich für einen Baum und kümmert sich um die Pflanzen der Umgebung und so weiter.

Helft ihr den Bärengeistern bei ihren Problemen, erfahrt ihr mehr über ihre Hintergrundgeschichte. Dazu erhaltet ihr hilfreiche Gegenstände für den eigenen Charakterfortschritt. Jede erfüllte Aufgabe sorgt zudem dafür, dass die sonst monochrom eingefärbte Insel wieder bunt und schön wird, mit neuer Deko gestaltet ihr sie nach eigenem Geschmack.

Cozy Grove ist allerdings kein Spiel für stundenlangen Genuss, da jeder Geist pro Tag nur eine Aufgabe anbietet. Danach könnt ihr auf der im niedlichen Comicstil gestalteten Insel Blätterhaufen durchsuchen, Obst ernten, Fische angeln, Erze abbauen und Geistertiere betreuen.

Wirklich weiter geht’s aber erst am folgenden Tag, die Zeit verläuft wie bei Animal Crossing in Echtzeit. Für mich ist Cozy Grove damit ein ideales Spiel, mit ich einmal am Tag für eine halbe Stunde Auszeit genieße. Helfe ich ein paar Bärengeistern, ist das eine kleine Zäsur zum Alltag, bei der ich dank der harmonischen Musik und der liebevollen Geschichten entspannen kann.

Release, Preis & mehr zu Cozy Grove

Cozy Grove wurde vom amerikanischen Indie-Studio Spry Fox entwickelt und ist am 8. April 2021 erschienen. Für PC-Spieler ist es für 12,49 € bei Steam oder im Epic Games Store erhältlich; Nintendo Switch-Spieler bezahlen im Nintendo-Store 13,99€.

Islanders

Städtebau ohne Ressourcenmanagement – geht das überhaupt? Auf den prozedural generierten Inselkarten von Islanders baut ihr kleine Siedlungen zu riesigen Städten aus. Jedes Gebäude hat einen kreisförmigen Einflussrahmen, andere Gebäude, Ressourcen oder Felder innerhalb dessen bestimmen die durchs Gebäudeplatzieren erhaltenen Punkte. Mit dem Erreichen einer bestimmten Punktzahl schaltet ihr zunächst neue Gebäudepakete frei.

Aus diesen erhaltet ihr beispielsweise eine Auswahl von Landwirtschafts-, Wohn- oder Industriegebäuden. Je passender zur Umgebung platziert, desto höher die damit erhaltenen Punkte. Überschreitet ihr die notwendige Mindestpunktzahl für eine neue Inselkarte, könnt ihr sofort dorthin wechseln. Ansonsten versucht ihr, die verbliebenen Gebäude noch in der aktuellen Karte zu setzen.

Das ist generell nicht so leicht: Wohngebäude müssen beispielsweise um einen Dorfzentrums-Obelisken gruppiert werden. Sägewerke erzielen nur dann hohe Punktzahlen, wenn ihr Einflussbereich möglichst viele Bäume abdeckt. Und neben lauten Industriegebäuden möchte niemand wohnen – platziert ihr ein Wohnhaus zu nahe, gibt es satten Punkteabzug. Je kleiner die Inselflächen ausfallen, desto kniffliger wird es, gleichzeitig alle Gebäude effizient zu setzen und Abzüge zu vermeiden.

Je mehr ich versuche, alle Gebäudevorlieben zu beachten und sie gleichzeitig auf immer kleinere und komplizierter gestaltete Inseln zu quetschen, desto mehr verschwindet für mich der Alltag im Hintergrund. Klar, irgendwann raucht mir der Schädel, aber für eine Runde Eskapismus funktioniert Islanders hervorragend – vor allem, wenn ihr gerne frickelt. Mit meinem Let’s Play zu Islanders erhaltet ihr einen Einblick in die Spielmechaniken.

Release, Preis & mehr zu Islanders

Das aus drei Game Designern bestehende Berliner Entwicklerstudio Grizzly Games hat Islanders bereits am 4. April 2019 veröffentlicht. Das Spiel ist für 4,99€ bei Steam erhältlich.

Foundation

Ein Stück Land zu eurer Verfügung, einige versprengte Bürger mit dazu – so startet ihr euer kleines Abenteuer in Foundation. Zunächst baut ihr ein paar Ressourcen ab, errichtet Wirtschaftsgebäude und ermöglicht es den Bürgern, sich einfache Wohngebäude zu errichten. Doch kaum habt ihr den ersten Anlauf zu einem Dorf geschafft, werdet ihr mit den Bedürfnissen eurer Dorfbewohner konfrontiert. Ohne Nahrung, eine Möglichkeit zum Kirchgang und Kleidungs-Shopping werden sie schnell unglücklich und ziehen irgendwann wieder ihrer Wege.

Langsam aber sicher entwickelt ihr eine organisch wachsende Siedlung und errichtet zu guter Letzt umfangreiche Warenkreisläufe sowie monumentale Gebäude. Gerade diese besonderen Bauten wie beispielsweise eine Klosteranlage geraten bei Foundation besonders kreativ. Aus einem Baukasten verschiedener Gebäudeteile flanscht ihr eure Wunschelemente an den Gebäudegrundriss heran und erschafft einzigartige Entwürfe. Eure Bürger übernehmen nach Fertigstellung des Entwurfs den Bau und die Ressourcenbeschaffung.

Dabei wird Foundations Wirtschaftssystem aber nie so komplex wie beispielsweise Anno oder ähnliche Vertreter des Aufbaugenres. Erarbeitet ihr soliden Überfluss, müsst ihr euch meist nicht mehr groß ums Feintuning kümmern. Auch große Siedlungen atmen dank des organischen Wachstums verträumten Mittelaltercharme. Es macht zudem einfach Spaß, den Bürgern dabei zuzusehen, wie sie ihre tägliche Arbeit verrichten. Aufgelockert wird der Aufbau durch ab und an auftretendes schlechtes Wetter, Aufträge des Königs und die Möglichkeit, die zum Schutz der Siedlung trainierten Soldaten in ferne Länder zu schicken.

So gibt es immer etwas zu tun, ohne euch mit einem Berg an Aufgaben zu überfrachten. Bei Foundation bin ich immer ein bisschen erschrocken, wenn ich nach mehreren Stunden feststelle, wie schnell die Zeit verflogen ist! Übrigens: Die sehr aktive Mod-Community versorgt euch mit zusätzlichen Karten, Gegenständen, Dekorationen und Spielmöglichkeiten. Mein Let’s Play (siehe oben) verschafft euch einen ersten Eindruck des Spielprinzips.

Release, Preis & mehr zu Foundation

Das von Polymorph Games entwickelte Foundation befindet sich noch im Early Access, ist aber in der Entwicklung bereits weit vorangeschritten und wird vom Team aktiv betreut. Für 29,99€ bei Steam erhältlich, ergänzt ihr euer Spiel nach Wunsch mit Mods aller Art aus dem Steam-Workshop.

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