Fahrt eure Krallen aus

Katzenkämpfe und Verfolgungsjagden: Dieses Katzenspiel solltet ihr nicht verpassen

Ich habe Copycat angespielt.

In Copycat spielt ihr die Katze Dawn, die ihr neues Leben bei Olive nur mühsam akzeptieren kann. Worauf ihr euch in diesem emotionalen Abenteuer freuen könnt, erfahrt ihr hier.

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In diesem Copycat Hands-on erfahrt ihr:

  • Worum es im Katzenspiel Copycat geht
  • Wie viel Zeit ihr für das Spiel einplanen solltet
  • Wie ich Steuerung und Gameplay empfunden habe

Als Katze „Dawn“ werdet ihr von einer schwerkranken älteren Dame adoptiert und innerhalb kürzester Zeit in euer neues Zuhause gebracht. Doch Dawn will das Leben zunächst nicht so recht akzeptieren und sorgt für jede Menge Chaos im Haus. Als sie ihre neue Familie doch noch ins Herz schließt, ist es jedoch zu spät. Ich habe das Spiel angespielt und verrate euch, worum es in Copycat geht und wie Katzenkämpfe und jede Menge Verfolgungsjagden zum Spielspaß beitragen.

  • Hinweis: Der Artikel kann vereinzelt Spoiler enthalten. Das Ende des Spiels wurde jedoch bewusst nicht erwähnt.

Copycat: Handlung des emotionalen Katzenabenteuers

Nachdem Olives Katze weggelaufen ist, möchte die alte Dame eine neue Katze adoptieren. Sie entscheidet sich für eine, die ihrer alten Katze sehr ähnlich sieht. Nachdem der kleine Streuner mit nach Hause darf, bekommt er kurz darauf den Namen „Dawn“.

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Zu Beginn des Spiels könnt ihr zwischen sechs verschiedenen Katzen auswählen.
Zu Beginn des Spiels könnt ihr zwischen sechs verschiedenen Katzen auswählen. © Spoonful Of Wonder

Nach ein paar Startschwierigkeiten könnt ihr als Dawn allerlei Unfug im Haus anstellen. Schmeißt Teller vom Tisch, lasst Gläser klirren, wühlt im Müll oder stoßt Farbeimer um, damit eure Pfotenabdrücke überall auf den Möbeln zu finden sind.

Doch je näher ihr Olive kommt, desto mehr merkt ihr, dass euer neues Frauchen schwer krank ist. Nachdem sich die alte Dame tagelang nicht blicken lässt und kurz darauf von einem Krankenwagen nach Hause gebracht wird, taucht die damals entlaufene Katze wieder auf und sieht euch zum Verwechseln ähnlich. Grund genug für Olives Tochter Mae, euch aus dem Haus zu werfen.

Da auch Olive euch zu verstehen gibt, dass sie nicht zwei Katzen gleichzeitig halten kann, schickt sie euch in die große Welt hinaus. Eure Aufgabe ist es nun, ein alternatives Leben als Wildkatze aufzubauen und herauszufinden, was Heimat wirklich bedeutet.

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MEINUNG

Copycat ist ein emotionales Katzenspiel, bei dem ihr abwechselnd die Umgebung erkundet und die Geschichte von Olive erlebt. Im Folgenden gehe ich näher auf das Gameplay, eure Möglichkeiten im Spiel und die Steuerung ein.

Copycat: Spielzeit im Überblick

Dass Copycat kein langes Story-Spiel mit 10 Stunden Spielzeit ist, habe ich bei dem Preis natürlich nicht erwartet. Je nachdem, wie lange ihr das Haus, den Garten und die Umgebung erkundet, solltet ihr etwa drei Stunden einplanen. Wenn ihr alle Errungenschaften erreichen wollt, sollte euch das Spiel etwas länger fesseln.

Damit fällt die Spielzeit relativ knapp aus, reicht jedoch meiner Meinung nach aus, um vollends in der Geschichte abtauchen zu können. Ich würde es sogar einer längeren Spielzeit jederzeit vorziehen, da ich Copycat so an einem Tag durchspielen und alle Eindrücke ohne Unterbrechung vollständig aufsaugen konnte.

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Steuerung mit kleineren Fehlern

Die Steuerung von Dawn in Copycat ist denkbar einfach: Ihr könnt durch die Gegend schleichen, rennen, euch verstecken, springen oder mitten im Raum stehen und miauen. Im Garten könnt ihr Schmetterlingen auflauern oder Vögel verscheuchen. Durch die immer gleichen Tasten ist die Steuerung nicht zu kompliziert und leicht verständlich.

Ab und zu musste ich allerdings einige Sprünge mehrmals wiederholen. Besonders der Esstisch in der Küche wurde schnell zu meinem Erzfeind. Jeder Sprung ging nicht auf, sondern nur über den Tisch. Wenn ich dann noch gegen die Wand gesprungen bin, hat sich die Kameraperspektive kurz verabschiedet. Das waren jedoch nur kleine Aussetzer, die den Spielspaß kaum getrübt haben.

Abwechslung durch Katzenträume

Nach einem anstrengenden Tag nimmt Dawn die Ereignisse des Tages mit in ihre Träume. Habt ihr euch hauptsächlich im Garten herumgetrieben, geht ihr nachts auf Hasenjagd und könnt so eure Fähigkeiten verbessern. Wurdet ihr schlecht behandelt, habt ihr Alpträume. Eines haben aber alle gemeinsam: In jedem Traum müsst ihr mit Gegenständen, Personen oder anderen Lebewesen interagieren.

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In euren Träumen rennt ihr als Wildkatze durch die Gegend und verarbeitet so eure Eindrücke des Tages.
In euren Träumen rennt ihr als Wildkatze durch die Gegend und verarbeitet so eure Eindrücke des Tages. © Spoonful Of Wonder

Ich persönlich empfand es als nettes Feature, das etwas Abwechslung ins Spiel bringt und nur mehr über die Gefühlswelt der Katze verrät. Übrigens steuert ihr im Schlaf keine Hauskatze, sondern eine echte Wildkatze. Wie sich später herausstellt, hält sich Dawn nämlich für eine solche.

Erzähler als „Experte für Wildtiere“

Während des Spiels meldet sich immer wieder eine Erzählerstimme, die eure Aktionen begleitet oder sogar steuert. Die Stimme verleitet euch zu allerlei Unsinn und fordert euch auf, das Leben einer echten Wildkatze voll auszukosten. Wenn es nach ihm geht, sollen wir in die weite Welt hinausziehen und unser Leben als Raubtier beginnen.

Die Erzählerstimme passt perfekt in das Gesamtbild von Copycat. Die Stimme klingt sehr angenehm und ruhig und bringt einen Hauch von „Dokumentarfilm“ ins Spiel.

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Eine traurige Geschichte

Obwohl mir das Gameplay schon durch die süße und einfache Aufmachung gefallen hat, hat mich die Geschichte sehr berührt. Die traurige Geschichte von Olive, die niemandem zur Last fallen möchte, obwohl sie mit schweren gesundheitlichen Problemen kämpft, geht unter die Haut.

Mit der Adoption der Katze möchte sie sich für ihre letzten Tage etwas Liebe und Zuneigung ins Haus holen. Denn eines ist klar: Olive ist schwer krank und weiß, dass sie nicht ewig leben wird.

Olive geht es nicht gut und als ihre entlaufene Katze zurückkehrt, werdet ihr nicht mehr gebraucht.
Olive geht es nicht gut und als ihre entlaufene Katze zurückkehrt, werdet ihr nicht mehr gebraucht. © Spoonful Of Wonder

Durch Telefonate, Besuche und verschiedene Gegenstände wie Medikamente im Badezimmer erfahrt ihr immer mehr über Olives Gesundheitszustand. Denkt ihr anfangs noch, dass die Sauerstoffflasche ein seltsamer Kratzbaum ist, merkt ihr als Katze schnell, dass hier viel mehr vor sich geht.

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Im weiteren Spielverlauf begleitet euch nicht mehr die Geschichte von Olive, sondern die von Dawn, einer herrenlosen Katze. Der Streuner muss sich nun auf der Straße durchschlagen, trifft zum ersten Mal auf Hunde und muss so schnell wie möglich Futter finden. Die nächsten Schritte sind von großen Zweifeln geprägt, denn Dawn fragt sich ständig, was sie falsch gemacht hat und wieso sie Olives Zuhause verlassen musste.

  • Spiele-Tipp: Copycat hat mich sehr an Closer the Distance erinnert, wo ihr ebenfalls in eine eher traurige Geschichte abtaucht, während ihr mit eurem Charakter die Welt erkundet. Sucht ihr eine weitere emotionale Story, könnte das Spiel genau richtig sein.

Begrenzte Entscheidungsfreiheit

Copycat ist zwar kein Open-World-Spiel, aber ihr habt immer wieder die Möglichkeit das Haus, den Garten und die Umgebung zu erkunden. Ihr könnt entscheiden, wie viel Zeit ihr euch dafür nehmt und ob ihr zur Geschichte zurückkehren wollt. Dennoch ist das Spiel recht linear aufgebaut – früher oder später müsst ihr dem vorgegebenen Weg folgen.

Katze steht vor einem geschlossenen Garagentor.
Obwohl es neben mehreren Türen und Fenstern auch ein Garagentor gibt, könnt ihr nicht einfach herausspazieren. © Spoonful Of Wonder

Wenn euch der Erzähler alias „Experte für Wildtiere“ auffordert, an dem Sofa zu kratzen, könnt ihr euch nicht weigern, sondern müsst mit dem Hocker interagieren, damit die Geschichte weitergeht. Hier hätte ich mir etwas mehr Entscheidungsfreiheit gewünscht.

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Minispiele für zwischendurch

Sobald ihr Olives Haus verlassen habt, tauchen immer wieder Minispiele auf, die es zu lösen gilt. Von kleineren Schleichpassagen über wilde Verfolgungsjagden bis hin zu Katzenkämpfen ist alles dabei. Schafft ihr es nicht, ein Minispiel zu lösen, könnt ihr meist von vorne beginnen oder das Spiel hält eine andere Option für euch bereit.

So könnt ihr euch unter anderem in einer Situation an ein Würstchen heranschleichen, um dieses zu klauen. Schafft ihr es nicht, euch im richtigen Moment zu verstecken, hat das keine negativen Konsequenzen. Das kleine Kind kommt anschließend zu euch und gibt euch die Wurst.

Fazit

Mit einem Preis von unter 15 Euro ist das Spiel ein guter Zeitvertreib für zwischendurch und lässt besonders Katzenfans auf ihre Kosten kommen. Copycat ist zwar einfach aufgebaut, geht aber mit seiner emotionalen und sehr traurigen Geschichte eher in die Richtung einer spielbaren Geschichte. Die kurze Spielzeit fand ich genau richtig, um das Spiel an einem Abend durchzuspielen und dennoch jede Menge Hintergrundinfos zu bekommen. Ich würde Copycat somit jederzeit weiterempfehlen.

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Ilona Frank

Fühlt sich in der Welt von Horror, Adventure und Jump n' Run am wohlsten. Würde sich wünschen, dass es auch im echten Leben Trophäen für Alltagssituationen gibt.