Eine emotionale Reise

Closer the Distance angespielt: Eine berührende spielbare Geschichte

Kommentar
Ich habe Closer the Distance angespielt. Hier findet ihr meinen ersten Eindruck vom Spiel.

Das Indie-Spiel Closer the Distance verbindet eine emotionale Geschichte mit Dorfmanagement-Elementen und verspricht eine einzigartige Spielerfahrung.

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In diesem Closer the Distance-Hands On erfahrt ihr:

  • Worum es in Closer the Distance geht
  • Wie die Steuerung und das Gameplay sind
  • Meinen Eindruck der ersten Spielstunden

Das neue Indie-Spiel „Closer the Distance“ kombiniert eine emotionale Handlung mit Elementen des Dorfmanagements. Im Mittelpunkt der Geschichte steht Conny, die ihre Schwester bei einem tragischen Unfall verliert. Ich habe das Spiel angespielt und verrate euch, wie ich die Steuerung und die Geschichte von Closer the Distance empfunden habe.

Closer the Distance: Worum geht es im Spiel?

Die Handlung von Closer the Distance dreht sich um Connys Bemühungen, das kleine Dorf nach dem Tod ihrer Schwester Angela wieder aufzurichten und den Bewohner:innen neuen Mut zu geben. Ihr übernehmt dabei die Aufgabe, die Dorfbewohner:innen bei Laune zu halten und ihnen verschiedene Aufgaben zuzuweisen. Da ihr die einzige Person seid, die eure verstorbene Schwester Angela noch hören kann, könnt ihr viele Tipps und Tricks von ihr verwenden, um euch Gehör zu verschaffen.

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Ein zentrales Element des Spiels ist das Aufdecken der wahren Gefühle der Bewohner:innen. Zudem kann sich Angela nicht mehr richtig an alles erinnern und muss gemeinsam mit Conny die Erinnerungslücken füllen. Erledigt Aufgaben wie Wäsche waschen, das Grab ausheben, den Garten wässern und mehr und folgt den Dialogen, die euch mehr zu den Beziehungen untereinander verraten. Dabei gibt es immer wieder Höhen und Tiefen, die euch alles abverlangen werden.

MEINUNG

Eine emotionale Story mit verschiedenen Enden

Closer the Distance ist erst vor wenigen Tagen erschienen, hat jedoch schon viel positives Feedback erhalten. Auch ich habe das Spiel als sehr durchdacht empfunden, möchte aber im Folgenden nochmal ausführlich auf die einzelnen Spielmechaniken eingehen.

Steuerung im Spiel

Das Spiel Closer the Distance hat eine sehr benutzerfreundliche Steuerung. Euch werden eure nächsten Ziele direkt angezeigt, was die Navigation erheblich erleichtert.

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Bei besonderen Ereignissen im Spiel erhaltet ihr eine Benachrichtigung in Form eines Ausrufezeichens über dem jeweiligen Charakter. Durch einen Klick auf diese Benachrichtigung könnt ihr Conny oder andere Einwohner:innen direkt zum Zielort navigieren lassen. Alternativ ist es möglich, zwischen den verschiedenen Charakteren hin- und herzuwechseln.

Durch die Hinweise fällt es leicht, sich schnell zurechtzufinden und den wichtigsten Ereignissen im Spiel zu folgen. Das sorgte auch dafür, dass ich mich viel besser auf die Geschichte konzentrieren konnte, ohne mich zunächst groß mit den Tasten anfreunden zu müssen.

Eine berührende Geschichte

Das Indie-Spiel Closer the Distance greift auf eine sehr emotionale Geschichte zurück. Der Tod der Schwester und die Trauer der Dorfeinwohner:innen werden mit viel Feingefühl erzählt. Da ihr euch aktiv an den Dialogen beteiligen könnt, werdet ihr noch mehr in die Geschichte mit einbezogen und könnt euch in viele Situationen direkt hineinversetzen.

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Conny, die im Zimmer ihrer Schwester steht.
Das Spiel schickt euch immer wieder in das Zimmer eurer Schwester. © Osmotic Studios

Auch die Musik von Closer the Distance unterstreicht die Geschehnisse nochmal deutlich. Die musikalische Untermalung trägt hier definitiv dazu bei, die Emotionen der Geschichte zu transportieren und die Atmosphäre mitzugestalten. Eine Stelle ist mir gerade zu Beginn sehr im Kopf geblieben, als Conny und die verstorbene Schwester Angie im Zimmer aufeinandertreffen. Conny fragt sich unter Tränen immer wieder, wieso sie nicht endlich nach Hause kommt und weshalb sie Angie noch immer hört. Die beiden bauen wenig später eine Art Verbindung auf, die das starke Band der beiden Schwestern nochmal verdeutlicht. Dabei befindet sich Angela bereits auf „der anderen Seite“.

Viele Möglichkeiten mit Einschränkungen

Das Spiel bietet euch eine interessante Mischung aus Charaktersteuerung und Erkundung. So könnt ihr im Verlauf des Spiels immer mehr Charaktere neben der Hauptfigur Conny steuern und euch so mit ihrer Routine vertraut machen. Auch den anderen Charakteren könnt ihr im späteren Spielverlauf Aufgaben zuweisen.

Allerdings ist der Aktionsradius auf das Dorf beschränkt, in dem das Spiel angesiedelt ist. Innerhalb dieser Grenzen habt ihr jedoch umfangreiche Möglichkeiten zur Erkundung. So könnt ihr jedes Haus im Dorf betreten und dort die Gespräche anderer Charaktere belauschen. Das ist besonders wichtig, um euer weiteres Vorhaben anzupassen und eure Strategie zu überdenken.

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Das Entwicklerstudio räumt euch zudem eine gewisse Entscheidungsfreiheit ein. Ihr könnt in vielen Dialogen bestimmen, wie ihr auf eine Frage reagiert. Eure Antwort beeinflusst anschließend die Beziehung zu den Bewohner:innen. Dadurch können sich die Enden in Closer the Distance unterscheiden, was den Wiederspielwert steigert. Im späteren Spielverlauf könnt ihr zudem mit Freund:innen abhängen oder andere Aktivitäten vorschlagen, um die Bindung weiter zu stärken.

Minimalistische Grafik

Closer the Distance fällt durch sein sehr einfaches und minimalistisches Grafikdesign auf. Die Charaktere werden ohne detaillierte Gesichtszüge dargestellt, wodurch Emotionen hauptsächlich über die Dialoge vermittelt werden. Dieser reduzierte Stil ermöglicht es euch jedoch, euch auf die wesentlichen Elemente des Spiels zu konzentrieren. In Rückblenden werden die Charaktere sogar nur als Silhouetten gezeigt, was die Trennung zwischen Gegenwart und Vergangenheit nochmal verdeutlicht.

Conny steht neben einigen Dorfbewohner:innen.
Durch die Haltung der Charaktere und zahlreiche Dialoge bekommt ihr schnell ein Gespür für die Gefühlswelt. © Osmotic Studios

Trotz – oder gerade wegen – der simplen Grafik gelingt es dem Spiel, die Geschichte und Emotionen effektiv zu vermitteln. Der minimalistische Ansatz wirkt auf mich bewusst gewählt, um die Aufmerksamkeit auf Handlung und Charakterentwicklung zu lenken.

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Vergleichbare Spiele

Auch wenn die Grafik sich teilweise deutlich unterscheidet, erinnert mich das Spiel immer wieder an „What remains of Edith Finch“, bei dem ihr ebenfalls mit eurem Umfeld interagieren und Geheimnisse aufdecken müsst. Außerdem ist die emotionale Geschichte hinter dem Spiel vergleichbar.

Auf Steam wird das Spiel auch immer wieder mit „Life is Strange“ in Verbindung gebracht. Das liegt insbesondere daran, dass ihr den Verlauf aktiv beeinflussen könnt. Mit euren Fähigkeiten, eure Schwester zu hören, könnt ihr, ähnlich wie in Life is Strange, viel Positives bewirken.

Mein Fazit

Ich empfinde Closer the Distance als sehr liebevolles und detailreiches Spiel. Um der Geschichte wirklich folgen zu können und vollständig abzutauchen, solltet ihr euch jedoch bewusst Zeit nehmen. Closer the Distance ist definitiv kein Spiel „für ein paar Minuten zwischendurch“.

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Wenn ich Verbesserungsbedarf äußern müsste, wäre es der Wunsch nach noch mehr Möglichkeiten. Ich hätte gerne mehr mit dem Umfeld interagiert, um mehr über die Bewohner:innen zu erfahren. Gerade zu Beginn des Spiels sind eure Auswahlmöglichkeiten noch stark begrenzt und ihr lauft in erster Linie von Ort zu Ort, um eine Grundlage für die weitere Geschichte zu erhalten. Dennoch hat mich das Spiel schon nach wenigen Minuten gepackt und ich wollte wissen, wie es mit Conny und ihrer Schwester weitergeht.

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Ilona Frank

Fühlt sich in der Welt von Horror, Adventure und Jump n' Run am wohlsten. Würde sich wünschen, dass es auch im echten Leben Trophäen für Alltagssituationen gibt.