Kommt das Teamwork zurück?

Battlefield 2042: DICE reagiert auf Kritik an Spezialisten

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Die Battlefield 2042-Entwickler erklären, wie sie das Feedback auf die Beta einordnen. Wird es Veränderungen an den Spezialisten geben?

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FAKTEN

In einem neuen Blog-Post geht das schwedische Entwicklerteam auf Kritikpunkte der Fans an der Open Beta ein. Das neue Spezialisten-System hat bei den Beta-Tester:innen besonders viel Kritik einstecken müssen. DICE erklärt, wie sie den Einsatz von Spezialisten bis zum Release von Battlefield 2042 am 19. November verbessern wollen.

Gibt es neue Infos zu den Spezialisten?

Ein neuer Trailer enthüllt die verbliebenen fünf von insgesamt zehn Spezialisten. In der Open-Beta konnten sich Spieler bereits einen Eindruck von den ersten fünf Spezialisten machen.

Die neu vorgestellten Spezialisten haben folgende Fähigkeiten:

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  • Navin Rao: Cyberwarfare-Spezialist, der gegnerisches Equipment hacken kann.
  • Constantin „Angel“ Anghel: Support-Spezialist der Teamkameraden mit Waffen und Ausrüstung versorgt.
  • Ji-Soo Paik: Enthüllt Gegner in der Umgebung mithilfe von Scan-Technologie.
  • Emma „Sundance“ Rosier: Hat einen Wingsuit und ist mit speziellen Sprengstoffen ausgerüstet.
  • Santiago „Dozer“ Espinoza: Ist mit einem ballistischen Schutzschild ausgestattet.

Warum sind die Spezialisten bei den Fans so unbeliebt?

Während der Beta-Phase wurde in der Battlefield-Fangemeinde sehr viel Kritik an den Spezialisten geäußert. Spieler:innen sehen die Spezialisten im Vergleich zu den etablierten Klassen der älteren Battlefield-Spiele unterlegen. Außerdem sei das Balancing der Fähigkeiten zwischen den verschiedenen Spezialisten unausgewogen. Fans befürchten, dass immer nur die stärksten Spezialisten gespielt werden.

Webster Mackay hat als einziger Spezialist einen Greifhaken.

Auch wird kritisiert, dass jeder Spezialist alle Waffen und jegliche Ausrüstung (mit Ausnahme der Charakter-gebundenen Gegenstände) nutzen kann. Das führt zu dem Eindruck, dass der Sanitäter-Spezialist nutzlos ist, weil alle Spezialisten auf Medipacks zugreifen können. Während manche Spieler:innen das als befreiend empfinden, untergräbt es nach Meinung anderer das Teamwork.

Ein Scharfschütze kann etwa eine Munitionsbox als Ausrüstungsgegenstand in sein Loadout bauen und sich so permanent selbst mit Munition versorgen. Man sei also nicht mehr auf die Zusammenarbeit mit seinen Teamkameraden angewiesen.

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Das führte in der Beta oft zu Verwirrung, weil Spieler:innen nicht einschätzen konnten, welche Teamkameraden welche Ausrüstung benutzen. Es wird auch kritisiert, dass die Spezialisten ständig für Verwechslung mit Feinden sorgen. So sind Spezialisten nicht Teamgebunden – theoretisch könnte ein Team aus 64 Navin Raos gegen 64 Navin Raos antreten. Da die Spezialisten nicht durch eine andere Farbgebung angepasst sind, verwechselten Spieler:innen in der Beta oft Feinde mit Teamkameraden.

Was sagt DICE zu der Kritik an den Spezialisten?

DICE hält an Spezialisten fest und wird nicht zum Klassen-System früherer Spiele zurückkehren. Im neuen Hazard-Zone Modus können innerhalb eines Squads nicht mehrere Spieler:innen den gleichen Spezialisten wählen. DICE entschied sich gegen eine Umsetzung im regulären Spiel, da es den Spieler:innen erschweren würde, ihre Stärken auszuspielen.

DICE verspricht Verbesserungen, die das Teamwork fördern. So soll ein sogenannter Insertion Flow, eine Karte, die personalisiert werden kann, euren bevorzugten Spielstil anzeigen.

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Vor Start der Runde könnt ihr euch in einer Pre-Match Lobby mit Squad-Kamerad:innen austauschen und Veränderungen am Loadout vornehmen.

Welche weiteren Veränderungen sind nach der Beta zu erwarten?

Es soll auch Verbesserungen beim Ping-System, den Loadouts und dem UI geben. So kehrt das Commorose-System aus Battlefield 4, 1 und V zurück. Mit Commorose könnt ihr nicht nur Gegner und Orte anpingen, sondern zum Beispiel um Heilung oder Abholung mit einem Fahrzeug bitten.

In der Beta war es nicht möglich, die gesamte Map anzusehen. Diese Funktion – von den Entwicklern „Big Map“ genannt – soll zu Release vorhanden sein. Über die Big Map könnt ihr etwa sehen, wo sich besonders viele Spieler:innen aufhalten und welche Flaggen gerade umkämpft sind.

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Die Big Map in Battlefield 2042

Im Blog-Post gehen die Entwickler auch auf die Loadouts ein. In der Beta konnten Spieler:innen lediglich aus vorgefertigten Loadouts auswählen, im finalen Spiel können Loadouts selbst erstellt werden. Mit Levelaufstiegen werden neue Ausrüstungen, Waffen und Waffen-Zubehör wie Zielvorrichtungen und Schalldämpfer freigeschaltet.

Beim Waffen-Zubehör könnt ihr bis zu drei Zubehörteile einer Kategorie im Loadout-Menü vorbereiten, die ihr im Match durch das Plus-System austauscht.

DICE verspricht Bugfixes, bessere Performance, stabilere Server und ein klareres User-Interface.

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Mehr über Bugfixes und weitere Veränderungen lest ihr im Blog-Post.

KONTEXT

Battlefield 2042: Abkehr von einem tragenden Spielelement

Battlefield setzte immer auf ein Klassen-System aus den vier Grundklassen Aufklärer, Sanitäter, Angreifer und Techniker. Dieses System kam zuletzt in Battlefield V zum Einsatz und wird von vielen Fans als eines der wichtigsten Elemente der Reihe betrachtet.

Das Klassen-System förderte Teamwork, da Klassen in der Auswahl ihrer Ausrüstung und Waffen beschränkt waren. Wer Heilung wollte, musste einen Sanitäter im Team haben, wer auf Fahrzeuge setzte, benötigte einen Techniker mit Reparatur-Werkzeug.

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Battlefield 2042 bricht erstmals mit dieser Tradition und setzt auf ein Spezialisten-System. Spezialisten sind vorgefertigte Charaktere mit spezifischen Fähigkeiten und einzigartigen Gadgets, vergleichbar mit Helden-Systemen aus Spielen wie Overwatch oder Team Fortress 2. Einen ähnlichen Schritt machte auch Call of Duty mit der Einführung der Operator.

MEINUNG

Battlefield 2042: Die Änderungen überzeugen mich noch nicht

Dass DICE an den Spezialisten festhält, ist für mich keine Überraschung – ich erwarte nicht, dass sie in einem Monat das gesamte Spiel umgestalten. Denn anders wäre es wahrscheinlich auch kaum möglich, von den Spezialisten wegzukommen. Fraglich bleibt für mich, inwiefern die „Verbesserungen“ das grundlegende Problem der Spezialisten beheben. Mir wird jetzt vor Beginn eines Matches eine individuelle Spielerkarte angezeigt und ich habe mehr Zeit mit Squad-Mitgliedern zu chatten? Das ist zwar ein netter Ansatz, aber ich glaube nicht, dass das eine Lösung darstellt. Alle Squad-Kameraden müssen sich darauf verlassen, dass jede/r bereit ist, sein Loadout für das Team anzupassen. Individualisierungsmöglichkeiten für Spezialisten werden auch das Problem mit den Verwechslungen nicht lösen. Wenn auf beiden Seiten die gleichen Spezialisten herumlaufen, kann ich mich immer nur auf die rote Anzeige über dem Kopf des Gegners verlassen. Hier würde ich mir eine bessere Kennzeichnung gegnerischer Spezialisten wünschen, selbst wenn es nur eine Armbinde ist.

Ich bin aber auch einfach kein Fan von „Helden“. Ich habe es schon immer bevorzugt, „gesichtslose“ Charaktere zu spielen und mich so selbst in die Spielwelt hineinzuversetzen. Jetzt fragt ihr: Wer sucht denn bei einem Multiplayer-Shooter nach Immersion? Immersion war schon immer ein Teil von Battlefield. Tatsächlich hat das die Reihe für mich klar von Titeln wie Call of Duty abgesetzt. Battlefield 1 sticht dabei als bestes Beispiel im Franchise hervor. Zwar war es historisch nicht sonderlich akkurat, doch die Atmosphäre ist einzigartig. Es fühlte sich immer an, als würde ich als eines von vielen kleinen Rädchen die Kriegsmaschinerie am Laufen halten. Als Einzelgänger konnte man nicht viel ausrichten, gemeinsam allerdings Flaggenstützpunkte erobern und gegnerische Absperrungen durchbrechen. Gepaart mit dem düsteren Look und der archaischen Waffentechnologie kam „Kriegsatmosphäre“ auf.

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Nur durch Zusammenarbeit war es möglich, eine Schlacht zu gewinnen. Mit Spezialisten geht für mich sowohl die Immersion als auch der Aspekt der Teamarbeit flöten. Und das sind essenzielle Aspekte in Battlefield. Ich begrüße Veränderungen durchaus, aber sie müssen sinnvoll sein. Von den neuen Spielsystemen in Battlefield 2042 bin ich jedenfalls noch nicht überzeugt.

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Dennis Anjuschin

Liebt es, in Herrenhäusern herumzuirren und von Monstern gejagt zu werden. Manchmal macht er das auch auf Raumschiffen, Burgen und in vernebelten Städten.
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