Auf der CitizenCon 2021 stellte Star Citizen-Studio CIG das neue Sternensystem Pyro vor und zeigte neues Gameplay.
FAKTEN
Sternensystem Pyro für Alpha 4.0 geplant, benötigt Server-Meshing
Das erste Sternensystem in Star Citizen, Stanton, ist komplett: Planeten, Monde und Landezonen sind integriert. Nun soll das gesetzlose Sternensystem Pyro folgen, das von Stanton aus über einen sogenannten Jump Point erreichbar ist.
Eckdaten zum Pyro-System
- Größe: 17 Astronomische Einheiten (AU)
- Planeten: 6
- Jump Points: 7 (anfangs 1)
- Zugehörigkeit: nicht beansprucht
Jump Point Stanton – Pyro
Während Stanton zum United Empire of Earth (UEE) gehört und Sicherheitskräfte die Regeln durchsetzen, ist das teils lebensfeindliche Pyro gesetzlos. Verschiedene Outlaw-Gangs haben sich ihre Territorien gesichert. Der Jump Point, der sich in einer Gaswolke zwischen Stanton und Pyro befindet, spiegelt den Charakter der beiden Welten wider: Auf der Stanton-Seite eher freundlich mit klarem, blauem Licht, auf der Pyro-Seite bedrohlich, chaotisch, grünlich-orange Lichtverhältnisse, die davor warnen, was Pilot:innen erwartet.
Die Größe des Jump Points wird mit „Medium“ angegeben, sehr große Schiffe können den Jump Point nicht passieren.
Raumstation
Aussehen und Zustand der Raumstation in Pyro ist eher bedrohlich. Durch Meteoritenbeschuss beschädigt, muss sie ständig mit speziellen Maschinen repariert werden. Das Innere der Raumstation ist dreckig, düster, teilweise kalt und verlassen. Leben konzentriert sich hier hauptsächlich auf wenige warme Bereiche, etwa den Markt.
Planetenoberflächen & Außenposten
Neue Biome werden mit Pyro eingeführt, die sich am Charakter des Systems orientieren.
Für die Außenposten wird ein stark modulares System verwendet. Diese Siedlungen sind deutlich größer als die Außenposten, in Alpha 3.14 in Stanton. Mit der Modularität wird zudem die Grundlage für das spätere Housing-System gelegt: Spieler:innen sollen mit dem Industrieschiff Pioneer ihre eigenen Outposts entwerfen und bauen können.
Star Citizen: Gameplay-Demo auf Pyro
CIG zeigt eine Mission auf Pyro III. Ziel ist es, ein Artefakt der längst ausgestorbenen Rasse der Hadesianer zu erwerben. Eine Origin 400i fliegt durch die realistische Wolkendecke des Planeten auf einen Außenposten zu. Nach der Landung kauft die Spielerin das Artefakt beim Händler und geht wieder.
Es gibt aber andere Optionen die Mission durchzuführen. Im zweiten Demo-Durchgang will die Spielerin nicht bezahlen. Ihr Ruf bei der dortigen Fraktion ist ihr egal, also greift sie zur Waffe, erschießt den Händler und klaut das Artefakt. Mehrere Fluchtrouten stehen zur Verfügung, allerdings muss sie sich weiter den Weg freischießen. Zivilisten zeigen durch erhobene Hände an, dass sie unbeteiligt sind – Gewalt gegen Zivilisten ist trotzdem möglich, was aber Auswirkungen auf den „Crime Status“ haben dürfte.
Im dritten Durchgang zeigt CIG eine Stealth-Variante. Die Spielerin schaltet Wachen außerhalb der Siedlung aus und schleicht hinein. NPCs sollen 24-Stunden-Tagesabläufe haben: Ein Überfall bei Nacht könnte also deutlich einfacher sein. Verschiedene Routen sind auch hier möglich, etwa über Dächer oder durch Schächte.
Die Spielerin entscheidet sich für den Zugang über ein Dach, räumt mit schallgedämpfter Waffe Wachen aus dem Weg und plündert die Leichen. Im Gebäude angekommen schleicht sie über Rohrleitungen unterhalb der Decke und schaltet von dort weitere Wachen aus. An einem verschlossenen Schacht schweißt sie mit dem Multitool den Zugang auf – ohne das passende Gerät müsste sie sich einen anderen Weg suchen.
Über den Keller gelangt sie in den Wohnbereich, wo sie andere Klamotten findet und anzieht, um nicht so schnell aufzufallen. Im Schlafzimmer des Händlers muss sie einen Safe öffnen. Eine Inspektion des Raums fördert einen Zettel mit dem Code zutage, sie holt das Artefakt aus dem Safe und verschwindet.
KONTEXT
CitizonCon zeigt Pläne für Star Citizen sowie Deep-Dives in Technik & Entwicklung
Jedes Jahr im Oktober findet die CitizenCon statt, eine Veranstaltung rund um Star Citizen. Normalerweise kommen Fans und Entwickler:innen dabei live zusammen, aber durch die Pandemie und ihre Folgen wurde die CitizenCon 2021 digital abgehalten.
Mehrere Panels gingen dabei auf Fortschritte in der Entwicklung von Star Citizen ein, teilweise mit vielen technischen Details. Die Vorstellung von Pyro war das größte Event der diesjährigen Veranstaltung: zwei Stunden lang stellte Cloud Imperium Games (CIG) die oben zusammengefassten Neuigkeiten rund um das Pyro-System sowie neue Gameplay-Mechaniken vor. Das komplette Panel könnt ihr euch im folgenden Video anschauen.
MEINUNG
Setzt CIG künftig auf mehr Understatement?
Die diesjährige CitizenCon war längst nicht so spektakulär wie noch vor zwei Jahren. Abgesehen von der Cloud-Tech – der Flug mit der 400i durch die Wolkendecke auf Pyro III sieht absolut umwerfend aus. Sowas hat bisher kein anderes mir bekanntes Spiel so gut umgesetzt.
Darüber hinaus ging es deutlich bodenständiger zu und auch Chris Roberts machte sich rar: Nur kurz zu Beginn und ganz am Ende gab es ein paar (Dankes-) Worte von ihm. Das war neu, sind es Star Citizen-Fans doch eigentlich gewohnt, spektakuläre Aussichten und Demos vom Chef selbst zu bekommen.
Doch der diesjährige Fokus ging deutlicher in Richtung Entwickler:innen, Technik und tiefe Einblicke in Design und Systeme. Das ist natürlich nicht so überwältigend wie die erste Planetenlandung, der Flug über den Stadtplaneten ArcCorp oder die Sandwurm-Demo. Allerdings habe ich persönlich mittlerweile auch ziemlich die Nase voll von Hypes und Power-Marketing im Gaming. Auch Star Citizen hat trotz kontinuierlichen Fortschritts noch längst nicht alles geliefert, was mal vollmundig versprochen wurde.
Gerade deswegen finde ich mehr Understatement sehr angenehm. Auch die Stille rund um Squadron 42 gefällt: Ich will wirklich erst wieder was davon hören und sehen, wenn ich es in absehbarer Zeit auch endlich spielen kann.
Falls jemand glaubt, dass das die falsche Strategie ist: Am CitizenCon-Tag nahm CIG knapp zwei Millionen Dollar ein.