VR zum Träumen

Meta zeigt neue VR-Brillen-Prototypen mit Features, die staunen lassen

Drei schwarze VR-Brillen-Prototypen von Meta auf einem Holztisch.

Meta zeigt auf der SIGGRAPH 2025 zwei neue VR-Prototypen mit extrem hoher Auflösung und breitem Sichtfeld – vorerst aber nur als Forschungsgeräte.

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Meta präsentiert auf der SIGGRAPH 2025 zwei neue VR-Forschungsprototypen mit unterschiedlichen Schwerpunkten: Während „Tiramisu“ auf visuelle Präzision zielt, erweitert „Boba 3“ das Sichtfeld deutlich. Beide Systeme sollen laut Meta einen Schritt näher an Virtual-Reality-Erlebnisse heranführen, die kaum noch von der physischen Welt zu unterscheiden sind.

Tiramisu: Kleines Sichtfeld, hohe Bildschärfe

Tiramisu, entwickelt vom OPALS-Team (Optics, Photonics, and Light Systems) bei Reality Labs Research, kombiniert eine außergewöhnlich hohe Pixeldichte von 90 PPD (Pixel pro Grad) mit einer Helligkeit von bis zu 1.400 Nits – laut Meta 14-mal heller als die Meta Quest 3. Kontrast und Auflösung sollen ebenfalls deutlich über denen aktueller Consumer-Headsets liegen. Möglich wird dies durch zwei hochauflösende µOLED-Displays und eigens entwickelte Glaslinsen. Die Konstruktion ist allerdings deutlich schwerer und das Sichtfeld mit 33 × 33 Grad sehr eingeschränkt. Laut dem zuständigen OPALS-Forscher Xuan Wang wurde bewusst auf Gewicht und Formfaktor verzichtet, um die bestmögliche Bildqualität zu erzielen.

Die Wiedergabe basiert auf Echtzeitgrafik der Unreal Engine 5, unterstützt von Nvidias DLSS-3-Technologie zur Darstellung komplexer Szenen bei hoher Auflösung. Das Tracking-System stammt aus der Quest-2-Architektur. Laut Douglas Lanman, Leiter der Display Systems Research (DSR), sei Tiramisu der erste Prototyp seit Langem, der ihn wieder staunen lasse. Das Bild sei realistischer als bei allen bisherigen VR-Systemen.

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Boba 3: Breites Sichtfeld für mehr Immersion

Während Tiramisu auf Bildqualität setzt, adressiert Boba 3 ein anderes Problem: das eingeschränkte Sichtfeld vieler VR-Brillen. Der neue Prototyp aus der DSR-Abteilung erreicht 180 Grad horizontal und 120 Grad vertikal – laut Meta fast 90 Prozent des menschlichen Sichtfelds. Zum Vergleich: Die Quest 3 deckt knapp 46 Prozent ab. Möglich wird dies durch eine Kombination aus hochauflösenden 4K×4K-Displays pro Auge, neu entwickelten Pancake-Linsen und einem optischen System mit hochgekrümmten Polarisationsfiltern.

Laut DSR-Forscher Yang Zhao basiert das optische System von Boba 3 auf früheren Entwicklungen der Boba-Serie. Im Vergleich zum ersten Boba-Prototyp habe sich die Pixelanzahl um den Faktor sieben erhöht. Dank Fortschritten bei GPU-Leistung und Displaytechnologie sei die notwendige Bandbreite für große Sichtfelder und hohe Auflösung nun verfügbar. Mit einem Gewicht von 660 Gramm ist das VR-Modell von Boba 3 sogar leichter als die Quest 3 mit Elite-Strap (698 Gramm), auch wenn die reguläre Boba-3-Version noch bei 840 Gramm liegt.

Zhao betont jedoch, dass Boba 3 nicht für den Massenmarkt gedacht sei. Die Anforderungen an Rechenleistung seien hoch, ein leistungsstarker PC mit aktueller GPU sei Voraussetzung. Dafür bietet das System laut Meta ein Sichtfeld und eine Auflösung, die für Virtual und Mixed Reality neue Maßstäbe setzen sollen.

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Forschung statt Produktlaunch

Beide Prototypen sollen nicht unmittelbar als Produkte erscheinen, sondern dienen laut Meta der Grundlagenforschung. Ziel sei es, besser zu verstehen, welche Aspekte für ein glaubwürdiges und immersives VR-Erlebnis entscheidend sind. Für Reality Labs Research sei das Motto „Demo oder stirb“ zentral, wie DSR-Leiter Lanman betont. Nur durch erfahrbare Demonstrationen könne das Team herausfinden, was wirklich funktioniere.

Die Prototypen Tiramisu und Boba 3 sind vom 11. bis 14. August 2025 auf der SIGGRAPH in Vancouver im Rahmen des Emerging Technologies-Programms ausgestellt.

Quelle: Meta Blog

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Josef Erl

Josef ist freier Online-Journalist und leitet die S4G-Redaktion. Er spielt alles, was ihn mit einer spannenden Story und innovativen Spielmechaniken fesselt. Als ehemaliger Redaktionsleiter von MIXED.de kennt er sich auch bestens in den Bereichen Virtual Reality, Augmented Reality & Mixed Reality aus.