VR-Kaufberatung

Meta Quest 3S: Für wen lohnt sich die günstige VR-Brille wirklich?

Guide
Die VR-Brille Meta Quest 3S von vorn mit zwei VR-Controllern auf weißem Hintergrund.

Günstiger als mit der Meta Quest 3S könnt ihr nicht in die Virtual Reality starten – doch lohnt sich das Sparmodell wirklich? Alle Infos zu Technik, Komfort und Bildqualität in unserer großen Kaufberatung.

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Die Meta Quest 3S ist Metas günstiger Einstieg in die Welt der Virtual Reality. Doch wie gut ist das Headset wirklich, welche Kompromisse müsst ihr eingehen und für wen lohnt sich der Griff zur Sparversion der Quest 3? Wir liefern euch einen kompakten Überblick über Technik, Unterschiede zur Quest 3, Anwendungsbereiche und geben eine fundierte Einschätzung, ob sich der Kauf der Meta Quest 3S wirklich lohnt.

Meta Quest 3S: Preis, Versionen und Zielgruppe

Die Meta Quest 3S ist seit dem 15. Oktober 2024 in zwei Varianten auf dem Markt und richtet sich ganz klar an VR-Neulinge. Mit einem Einstiegspreis von 329 Euro für die 128-GB-Version ist sie die derzeit günstigste moderne VR-Brille auf dem Markt. Eine Variante mit 256 GB Speicher kostet 440 Euro. Technisch ist die Quest 3S ein autarkes VR-Headset und funktioniert ohne PC oder Kabel, kann aber optional an einen Rechner angeschlossen werden und PC-VR-Spiele streamen.

Sie nutzt den gleichen Snapdragon XR2 Gen 2 Chip wie die teurere Quest 3 und bietet 8 GB RAM sowie identisches Tracking und die gleichen Touch Plus Controller. Im Lieferumfang beider Versionen sind die VR-Controller enthalten sowie ein Universalnetzteil mit USB-C-Anschluss. Eine dreimonatige Probeversion von Meta Horizon+ liegt ebenfalls bei. Damit erhaltet ihr Zugriff auf einen monatlich wechselnden Katalog an VR-Spielen.

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Zudem gibt es seit 24. Juni 2025 eine Meta Quest 3S Xbox Edition, die vor allem auf Cloud Gaming mit dem Xbox Game Pass ausgerichtet ist. Technisch ist es das gleiche Headset und hat dieselben Funktionen wie eine herkömmliche Quest 3S. Im Lieferumfang fehlen allerdings VR-Controller. Stattdessen liegen ein Xbox-Controller sowie drei Monate Gratiszugang zum Game Pass Ultimate bei. Das Design ist in Xbox-typischem Schwarz mit grünen Akzenten gehalten.

Technische Details der Meta Quest 3S

Meta Quest 3S: Unterschiede zur Quest 3

Trotz ähnlicher Ausstattung gibt es entscheidende Unterschiede zwischen Quest 3S und Quest 3. Der Wichtigste betrifft das optische System: Statt moderner Pancake-Linsen nutzt die Quest 3S veraltete Fresnellinsen. Diese bieten nur in der Bildmitte (dem sogenannten „Sweetspot“) ein scharfes Bild, während zu den Rändern hin eine deutliche Unschärfe entsteht. Auch die Lichtreflexionen („God Rays“) sind stärker ausgeprägt.

Zudem lässt sich der Augenabstand (IPD) bei der Quest 3S nur in drei festen Stufen (58, 63, 68 mm) einstellen. Wer dazwischenliegt, muss mit Unschärfe leben. Die Quest 3 erlaubt hingegen eine stufenlose Anpassung.

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Weitere Unterschiede:

  • Die Displayauflösung der Quest 3S (1.832 x 1.920 Pixel pro Auge) ist etwas niedriger als die der Quest 3 (2.064 x 2.208), der Effekt in der Praxis ist jedoch gering.
  • Das Sichtfeld ist mit knapp 96 Grad kleiner als bei der Quest 3 (ca. 110 Grad).
  • Die Quest 3 bietet einen Eye-Relief-Mechanismus und einen Klinkenanschluss für Kopfhörer – beides fehlt bei der Quest 3S.

Meta Quest 3S: Wie gut sind Passthrough und Mixed Reality?

Beide Quest-3-Headsets verfügen über einen Farbdurchsicht-Modus („Passthrough“), mit dem ihr Mixed-Reality-Anwendungen nutzen könnt. Die Quest 3S zeigt hier ein leicht rauschigeres und weniger scharfes Bild als die Quest 3. Für erste Mixed-Reality-Erlebnisse ist das ausreichend, für anspruchsvolle Produktivitätsanwendungen oder dauerhaftes Arbeiten aber nicht ideal.

Eine Frau tanzt in einem Wohnzimmer mit einer VR-Brille. Zwei Freunde sitzen amüsiert auf der Couch.
Die Meta Quest 3S eignet sich vor allem für VR-Neulinge und den schnellen VR-Genuss für zwischendurch. © Meta

Wie gut ist die PC-VR und App-Kompatibilität der Meta Quest 3S?

Die Quest 3S bietet Zugriff auf den gesamten Meta Horizon App Store sowie alle Spiele und Anwendungen, die auch für die Quest 3 optimiert sind – darunter aktuelle Titel wie Metro Awakening, Behemoth oder Batman: Arkham Shadow. PC-VR-Spiele lassen sich per Kabel oder WLAN streamen, sofern ihr entsprechend leistungsstarke Hardware habt. Die Leistung ist solide, die Auflösung beim Streamen jedoch sichtbar geringer als bei der Quest 3.

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Einrichtung und Benutzerfreundlichkeit

Die Ersteinrichtung erfolgt unkompliziert über eine Smartphone-App. Allerdings fehlen im Betrieb hilfreiche Einführungen für Einsteiger. Gerade bei sensiblen Themen wie Motion Sickness oder der Auswahl geeigneter Spiele bietet Meta bislang zu wenig Unterstützung. Neueinsteiger dürften mit Unklarheiten bei der Bedienung und dem wenig intuitiven Interface zu kämpfen haben.

Fazit: Für wen eignet sich die Meta Quest 3S?

Die Quest 3S ist eine gute Wahl für alle, die möglichst günstig in die Welt der Virtual Reality einsteigen möchten. Sie eignet sich besonders für Nutzer, die hauptsächlich einfache VR-Spiele spielen, bei denen der Blick überwiegend auf die Bildmitte gerichtet ist. Wer Mixed Reality nur gelegentlich nutzt, ein Zweitgerät für Familie, Freunde oder Fitness-Anwendungen sucht und keine allzu hohen Ansprüche an Bildschärfe und Tragekomfort stellt, findet in der Quest 3S ein attraktives Einstiegsmodell.

Weniger geeignet ist die Quest 3S hingegen für Nutzer, die ein durchgehend klares und scharfes Bild über das gesamte Sichtfeld hinweg erwarten. Auch wer Mixed-Reality-Anwendungen produktiv nutzen möchte, empfindlich auf Unschärfe, Lichtreflexionen oder Motion Sickness reagiert oder regelmäßig PC-VR-Spiele in maximaler Qualität spielt, sollte eher zur teureren Quest 3 greifen.

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Die Quest 3S ist eine gute Wahl, wenn ihr:

  • möglichst günstig in die Welt der VR einsteigen wollt
  • vor allem VR-Spiele ausprobiert, bei denen der Blick meist auf die Mitte des Bildes gerichtet ist
  • Mixed Reality nur gelegentlich nutzt
  • ein Zweitgerät für Freunde, Familie oder Fitness-Apps sucht
  • keine hohen Ansprüche an Bildschärfe und Komfort habt

Weniger geeignet ist sie, wenn ihr:

  • ein klares, scharfes Bild über das gesamte Sichtfeld erwartet
  • produktiv mit Mixed Reality arbeiten wollt
  • empfindlich auf Unschärfe, Lichtreflexionen oder Motion Sickness reagiert
  • regelmäßig PC-VR-Spiele mit maximaler Auflösung nutzt
  • Wert auf hohen Tragekomfort und lange Akkulaufzeit legt
MEINUNG

Ein starker Preis mit einem Schwachpunkt

Für Gelegenheitsnutzer mag die Quest 3S ein akzeptabler Kompromiss sein. Für alle, die sich ernsthaft mit VR und Mixed Reality befassen möchten, bleibt die Quest 3 die bessere Wahl. Die Meta Quest 3S ist auf dem Papier ein attraktives Angebot: moderne Hardware, gute Controller, riesige App-Bibliothek und Mixed Reality für unter 350 Euro. Doch der günstige Preis hat seinen Preis – und der liegt in den verbauten Fresnellinsen.

Diese Linsen trüben jede VR-Erfahrung und machen vor allem Einsteigern das Leben schwer: Das Bild ist nur in der Mitte klar, der Rest des Sichtfelds verwaschen. Wer die Brille nicht exakt justiert oder natürlich mit den Augen umherblickt, ohne dabei den Kopf mitzubewegen, sieht unscharf. Gerade bei Mixed-Reality-Anwendungen oder beim Filmeschauen fällt das negativ auf. Wenn uns die vergangenen zehn Jahre eines gelehrt haben: Wer einmal eine schlechte VR-Erfahrung gemacht hat, kommt so schnell nicht zurück.

Genau deshalb verstehe ich auch Metas schon beinahe zwanghaftes Zerren an Neukunden um jeden Preis nicht. Klar, kurzfristig spült eine Billig-VR-Brille neue Kunden in das Ökosystem. Aber wie viele davon nutzen ein solch kompromissbehaftetes Gerät langfristig und investieren erneut in Hardware? Dazu kommt, dass der Einstieg in Metas VR-Ökosystem noch immer Hürden birgt – vom Verschweigen möglicherweise auftretender Motion Sickness bis zu einer teils unübersichtlichen Benutzeroberfläche. Eine VR-Brille, die auf Neulinge zielt, sollte hier besser führen und unterstützen.

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Die Quest 3S ist kein schlechtes Gerät. Sie ist für viele ein guter Startpunkt. Doch wer langfristig Freude an VR haben will, wer regelmäßig spielt oder Mixed Reality ernsthaft nutzen möchte, sollte das Geld in die Quest 3 investieren. Die bessere Optik, der höhere Komfort und die flexiblere Ausstattung machen den Unterschied. Ich empfehle deshalb immer, falls möglich, auf eine Meta Quest 3 zu sparen. Da es noch einige Zeit dauern wird, bis eine Meta Quest 4 erscheint, lohnt sich die Investition in das aktuelle Flaggschiff auf jeden Fall.

Quelle: Meta

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Josef Erl

Josef ist freier Online-Journalist und leitet die S4G-Redaktion. Er spielt alles, was ihn mit einer spannenden Story und innovativen Spielmechaniken fesselt. Als ehemaliger Redaktionsleiter von MIXED.de kennt er sich auch bestens in den Bereichen Virtual Reality, Augmented Reality & Mixed Reality aus.