Kurz vor Release des Xbox ROG Ally tauchen immer häufiger Vergleiche zum ASUS ROG Ally auf. Wir sagen euch, welcher Handheld sich für euch lohnt und welche technischen Unterschiede es gibt.
Die Gaming-Handheld-Landschaft hat sich in den letzten Jahren stetig entwickelt und zwei Geräte stehen dabei aktuell besonders im Fokus: Der ASUS ROG Ally und der kommende Xbox ROG Ally X. Beide Handhelds versprechen hochwertige PC-Gaming-Erfahrungen unterwegs, unterscheiden sich jedoch in entscheidenden Details. In diesem ausführlichen Vergleich erfahrt ihr alles, was ihr über diese beiden Gaming-Kraftpakete wissen müsst.
- Hinweis: In unserem ausführlichen Xbox ROG Ally X Artikel erfahrt ihr nochmal mehr Infos zu Vorbestellungen, Versionen und mehr.
Die Grundlagen: Was macht diese Handhelds besonders?
Bevor wir in die technischen Details eintauchen, ist es wichtig zu verstehen, worum es bei diesen Geräten geht. Beide Handhelds basieren auf Windows 11 und bieten damit Zugang zur gesamten PC-Spielebibliothek. Sie sind keine reinen Konsolen, sondern vollwertige PCs in Handheld-Form.
Der ASUS ROG Ally etablierte sich seit seiner Markteinführung 2023 als einer der ersten ernstzunehmenden Steam Deck-Konkurrenten. Der Xbox ROG Ally X hingegen repräsentiert eine Kooperation zwischen Microsoft und ASUS und soll Mitte Oktober auf den Markt kommen.
Technische Spezifikationen im Detail
Display und Bildqualität
Beide Geräte setzen auf ein identisches 7-Zoll-IPS-Touchscreen-Display mit Full HD-Auflösung (1920×1080 Pixel). Die Bildwiederholrate liegt bei beiden bei 120 Hz, was für flüssige Spielerfahrungen sorgt. Mit 500 Nits Helligkeit sind beide Displays auch bei Tageslicht gut ablesbar.
Der ASUS ROG Ally nutzt Gorilla Glass DXC/Victus für den Displayschutz und bietet eine vollständige sRGB-Farbraumabdeckung. Das Kontrastverhältnis liegt bei etwa 1.300:1 mit einer Reaktionszeit von 7 ms. FreeSync Premium sorgt für eine ruckelfreie Darstellung.
Der Xbox ROG Ally X setzt auf ein ähnliches Panel, verfügt jedoch über Anti-Reflexions-Glas und unterstützt VRR (Variable Refresh Rate) für eine noch gleichmäßigere Bilddarstellung. Beide Displays bieten eine ausgezeichnete Farbwiedergabe und scharfe Details, die PC-Gaming in hoher Qualität ermöglichen.
- Der Xbox ROG Ally X führt hier geringfügig durch seine verbesserte Bilddarstellung dank VRR.
Prozessor und Grafikleistung
Hier zeigen sich die ersten bedeutsamen Unterschiede zwischen den Geräten. Der ASUS ROG Ally ist mit dem AMD Ryzen Z1 Extreme ausgestattet, der mit 3,3 bis 5,1 GHz taktet. Die integrierte RDNA 3-Grafik verfügt über bis zu 8 Compute Units und bietet solide Gaming-Performance für die meisten modernen Spiele.
Der Xbox ROG Ally X hingegen nutzt den brandneuen AMD Ryzen AI Z2 Extreme Prozessor, der auf der Zen 5-Architektur basiert. Dieser Chip bietet 8 Kerne und 16 Threads und ist mit einer XDNA2 NPU (Neural Processing Unit) ausgestattet, die das Gerät zu einem AI PC macht. Die integrierte RDNA 3.5-Grafik verfügt über 16 Compute Units – eine deutliche Steigerung gegenüber dem ROG Ally.
Die TDP (Thermal Design Power) des Xbox ROG Ally X liegt bei 15-35W, während der ROG Ally mit 15-30W arbeitet. Diese höhere Leistungsaufnahme ermöglicht bessere Performance, könnte aber auch die Akkulaufzeit beeinträchtigen.
- Beim Prozessor liegt der Asus ROG Ally deutlich zurück, da er bereits länger auf dem Markt ist. Sowohl der Prozessor selbst als auch die Compute Units sind beim Xbox Ally deutlich stärker.
Arbeitsspeicher und Speicherplatz
Beim Arbeitsspeicher setzt der ASUS ROG Ally auf 16 GB LPDDR5-RAM, was für die meisten Gaming-Anwendungen ausreichend ist. Der interne Speicher beträgt 512 GB auf einer PCIe 4.0 M.2 2230 SSD.
Der Xbox ROG Ally X bietet hier deutlich mehr: 24 GB LPDDR5X-8000 RAM sorgen für bessere Multitasking-Fähigkeiten und können bei speicherintensiven Spielen einen spürbaren Unterschied machen. Der interne Speicher beträgt 1 TB auf einer M.2 2280 SSD, die einfacher zu erweitern ist als das 2230-Format des ROG Ally.
- Obwohl beide Varianten für die meisten Spiele durchaus ausreichen, liegt auch beim Thema Arbeitsspeicher und Speicherplatz der Xbox ROG Ally etwas vorne.
Anschlüsse und Konnektivität
Der ASUS ROG Ally bietet einen USB-C 3.2 Gen2-Anschluss, ein ROG XG Mobile Interface für externe Grafikkarten, einen MicroSD-Slot und einen 3,5-mm-Kopfhöreranschluss.
Der Xbox ROG Ally X ist großzügiger ausgestattet: Ein USB4 Type-C-Anschluss, ein zusätzlicher USB-C 3.2 Gen2-Port, ein UHS-II MicroSD-Kartenslot und ein 3,5-mm-Audio-Anschluss bieten mehr Flexibilität für Peripheriegeräte und Erweiterungen.
- Legt ihr großen Wert auf Anschlüsse, ist der Xbox ROG Ally auch hier die bessere Wahl.
Design und Ergonomie
Äußeres Erscheinungsbild
Der ASUS ROG Ally präsentiert sich in einem weißen Gehäuse mit schwarzen Bedienelementen. Die strukturierte Oberfläche sorgt für einen griffigen Halt, während RGB-Beleuchtung an den Analogsticks für Gaming-Atmosphäre sorgt. Die Maße betragen 280 × 111 × 32,4 mm bei einem Gewicht von 608 Gramm.
Der Xbox ROG Ally X unterscheidet sich optisch deutlich durch seine ausgeprägteren, konturierten Griffe, die stark an Xbox-Controller erinnern. Das Gerät ist mit 290,8 × 121,5 × 50,7 mm etwas größer und mit 715 Gramm auch schwerer. Die Xbox-Schriftzüge und das Fearless Eye-Logo unterstreichen die Kooperation mit Microsoft.
- Beim Design und Ergonomie entscheidet die persönliche Vorliebe. Der Xbox ROG Ally ist etwas schwerer, was nicht jeder Person gefällt. Auch die Griffe sind deutlich stärker herausgearbeitet, was jedoch eine leichtere Handhabung verspricht.
Haptik und Bedienkomfort
Die Ergonomie ist ein entscheidender Faktor bei Gaming-Handhelds, da längere Spielsessions sonst schnell unangenehm werden können. Der ASUS ROG Ally bietet bereits eine gute Ergonomie mit seiner griffigen Struktur, die auf lange Gaming-Sessions ausgelegt ist.
Der Xbox ROG Ally X geht hier einen Schritt weiter: Die tiefer konturierten und strukturierten Griffe orientieren sich am bewährten Xbox-Controller-Design und sollen noch besseren Halt bieten. Die Impuls-Trigger mit integrierten Rumble-Motoren bieten haptisches Feedback direkt in den Triggern – ein Feature, das der ROG Ally nicht bietet.
Beide Geräte verfügen über langlebige Rücktasten und ABXY-Tasten, die für Millionen von Betätigungen ausgelegt sind. Die RGB-Beleuchtung an den Daumensticks ist bei beiden Modellen vorhanden.
- Beide Geräte setzen auf eine griffige Struktur, um das Spielen zu erleichtern. Während der Asus ROG Ally auf ausgearbeitete Griffe verzichtet, setzt Microsoft auf das typische Controller-Design.
Akkulaufzeit und Energiemanagement
Die Akkulaufzeit ist bei Gaming-Handhelds traditionell eine Schwachstelle. Der ASUS ROG Ally verfügt über einen 40 Wh-Akku, der je nach Spiel und Einstellungen zwischen einer und vier Stunden durchhält.
Der Xbox ROG Ally X setzt auf einen deutlich größeren 80 Wh-Akku – eine Verdopplung der Kapazität. Zusätzlich verspricht Microsoft durch die Xbox Full-Screen Experience eine Reduzierung des Idle-Stromverbrauchs um ein Drittel. Diese Software minimiert Windows-Hintergrundprozesse und soll so die Akkulaufzeit verlängern.
- Das höhere Gewicht des Xbox ROG Ally kommt unter anderem durch den größeren Akku zustande.
Software und Benutzeroberfläche
Betriebssystem und Kompatibilität
Beide Geräte laufen unter Windows 11 Home und bieten damit Zugang zu Steam, Epic Games Store, Xbox Game Pass, Battle.net und allen anderen PC-Gaming-Plattformen. Diese Vielseitigkeit ist ein großer Vorteil gegenüber geschlossenen Systemen.
Herstellerspezifische Software
Der ASUS ROG Ally nutzt die Armoury Crate Software, die Spielstarts, Systemeinstellungen und Performance-Tuning ermöglicht. Die Software ist funktional, aber manchmal etwas träge und erfordert gelegentlich den Wechsel zu AMD Software für erweiterte Einstellungen.
Der Xbox ROG Ally X führt die Xbox Full-Screen Experience ein, die das Windows-Erlebnis für Handhelds optimiert. Diese Software kann Windows-Hintergrundprozesse reduzieren oder deaktivieren, was zu besserer Performance und längerer Akkulaufzeit führen soll. Der dedizierte Xbox-Button bietet schnellen Zugriff auf eine optimierte Game Bar mit Chat-Funktionen und Systemeinstellungen.
Microsoft arbeitet außerdem an einem Gamepad-Layout für Windows, das die Navigation mit Controller-Buttons vereinfachen soll – ein Feature, das beiden Geräten zugutekommen wird.
Performance im Gaming-Alltag
Spieleleistung
Der ASUS ROG Ally kann die meisten modernen Spiele in 1080p bei mittleren bis hohen Einstellungen flüssig darstellen. Bei anspruchsvollen Titeln wie Elden Ring: Shadow of the Erdtree erreicht er bei maximalen Einstellungen 27-35 FPS.
Der Xbox ROG Ally X verspricht durch den leistungsstärkeren Z2 Extreme Prozessor und die verbesserte RDNA 3.5-Grafik eine 10-15 Prozent bessere Performance. Die zusätzlichen GPU-Compute Units (16 statt 8-12) sollten besonders bei grafikintensiven Spielen spürbare Verbesserungen bringen.
Vergleichstabelle der wichtigsten Spezifikationen
Feature | ASUS ROG Ally | Xbox ROG Ally X |
---|---|---|
Prozessor | AMD Ryzen Z1 Extreme (Zen 4) | AMD Ryzen AI Z2 Extreme (Zen 5) |
GPU | RDNA 3, 12 CU | RDNA 3.5, 16 CU |
TDP | 15-30W | 15-35W |
RAM | 16 GB LPDDR5 | 24 GB LPDDR5X-8000 |
Speicher | 512 GB M.2 2230 SSD | 1 TB M.2 2280 SSD |
Display | 7″ IPS, 1080p, 120Hz | 7″ IPS, 1080p, 120Hz, VRR |
Akku | 40 Wh | 80 Wh |
Gewicht | 608g | 715g |
USB-Ports | 1x USB-C | 1x USB4, 1x USB-C |
Preis | ca. 650€ | Gerüchte: 800 bis 1.000 Euro |
Verfügbarkeit | sofort | Ende 2025 |
Preisgestaltung und Verfügbarkeit
Der ASUS ROG Ally ist bereits verfügbar und kostet in der Z1 Extreme-Variante etwa 650 Euro. Gelegentlich gibt es Rabattaktionen, die den Preis weiter senken.
Für den Xbox ROG Ally X wurde noch kein offizieller Preis genannt. Gerüchte sprechen von etwa 800 Euro, was angesichts der verbesserten Hardware und Features realistisch erscheint.
Zubehör und Erweiterbarkeit
Speichererweiterung
Beide Geräte unterstützen MicroSD-Karten für zusätzlichen Speicherplatz. Der Xbox ROG Ally X hat hier einen Vorteil durch das M.2 2280 SSD-Format, das eine größere Auswahl an Upgrade-Optionen bietet als das 2230-Format des ROG Ally.
Docking und externes Gaming
Der ROG Ally verfügt über ein proprietäres ROG XG Mobile Interface für externe Grafikkarten, während der Xbox ROG Ally X auf den standardisierten USB4-Anschluss setzt, der mehr Flexibilität bietet.
Für wen eignet sich welches Gerät?
ASUS ROG Ally: Die bewährte Wahl
Der ROG Ally ist ideal für euch, wenn ihr:
- Sofort ein Gaming-Handheld benötigt
- Ein bewährtes System mit etabliertem Support wollt
- Preisbewusst kaufen möchtet
- Mit 16 GB RAM und 512 GB Speicher auskommt
- Gelegentlich externe GPUs nutzen wollt
Xbox ROG Ally X: Die Zukunft des Handheld-Gaming
Der Xbox ROG Ally X ist die bessere Wahl, wenn ihr:
- Auf die neueste Technologie setzen wollt
- Bessere Ergonomie und längere Akkulaufzeit schätzt
- Mehr RAM und Speicherplatz benötigt
- Die Xbox-Integration nutzen möchtet
- Bereit seid, auf die Markteinführung zu warten
- Ein höheres Budget habt
Unsere Empfehlung
Wenn ihr sofort ein Gaming-Handheld benötigt und ein bewährtes System wollt, ist der ASUS ROG Ally eine ausgezeichnete Wahl. Er bietet solide Performance, gute Verarbeitung und ein etabliertes Ökosystem zu einem fairen Preis.
Könnt ihr bis Mitte Oktober warten und wollt ihr das Beste vom Besten, dann ist der Xbox ROG Ally X die logische Wahl. Die verbesserte Hardware, bessere Ergonomie und optimierte Software rechtfertigen vermutlich den höheren Preis.
Beide Geräte haben ihre Berechtigung und die Entscheidung hängt letztendlich von euren individuellen Bedürfnissen, eurem Budget und eurer Geduld ab.
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