Nicht bloß Popcorn-Kino

Alita: Battle Angel – Fantastisches Cyperpunk-Spektakel

Kommentar

Mangas sind nicht meine Baustelle und deshalb erwartete ich nicht viel von Alita: Battle Angel. Ich lag falsch.

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Ich muss zugeben, ich kenne den Manga hinter Alita: Battle Angel nicht. Das liegt unter anderem daran, dass mich Mangas normalerweise nicht hinterm Ofen hervorlocken können. Schon der Zeichenstil konnte mich nie abholen: Die offensive Kindlichkeit in Verbindung mit Gewalt und Sex passt in meinem Kopf einfach nicht gut zusammen. ___STEADY_PAYWALL___

Cyberpunk in all seiner Pracht

Deshalb holte mich der erste Trailer zu Alita: Battle Angel auch nicht direkt ab. Das Mädel mit den überdimensionierten Augen und dazu ein (scheinbar) generischer Mix aus SciFi-Action haute mich nicht vom Hocker. Trotzdem entschloss ich mich am Wochenende, dem Film eine Chance zu geben. Nicht zuletzt auch wegen Christoph Waltz.

Gute zwei Stunden später kam ich aus dem Kino und war begeistert. Alita: Battle Angel ist ein rasantes Action-Feuerwerk in einer Cyberpunk-Welt – letzteres hatte ich so gar nicht auf dem Schirm.

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Ich bin ein großer Fan des Cyberpunk-Genres und deshalb avancierte die Aufmachung des Films für mich zum Augenöffner: Iron City als riesiger Moloch unterhalb der Himmelsstadt Zalem bietet diese einzigartige Faszination einer Welt, die zwischen purem Elend und (theoretisch) unbegrenzten, gottähnlichen Möglichkeiten schwankt.

Optionale Frage: Mensch oder nicht?

Dazu ist das Thema Transhumanismus trotz des überaus gelungenen Effektgewitters ständig präsent: Können Cyborgs lieben? Wie menschlich ist Alita eigentlich – und ist sie vielleicht sogar der bessere Mensch? Nein, der Science-Fiction-Blockbuster ist keine tiefgründige Abhandlung über philosophische Seinsfragen. In der recht gradlinigen, wenig überraschenden und durchweg bekannten Story wird die Frage danach, was eigentlich Mensch-sein ausmacht, nicht wirklich erörtert.

Als aufmerksamer Zuschauer finde ich trotzdem genug Punkte, die zum Nachdenken anregen. Sind die Cyborgs, die sich im gewalttätigen Sport Motorball (erinnert sich noch jemand an Rollerball?) gegenseitig kaputthauen nur Kampfmaschinen? Kulminiert die fortschreitende Verrohung der Menschheit zwangsläufig in einer gnadenlosen Mischung aus menschlichem Hirn und todbringender Technik?

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Action-Kracher mit technischen Glanzleistungen

Das mag vielleicht zu weit führen, schließlich ist Alita: Battle Angel „nur“ feinstes Action-Kino. Die Themen Postapokalypse und Cyberpunk treffen allerdings einen Nerv bei mir, der mich auch bei oberflächlicher Betrachtung immer wieder über die Faszination von Cyberpunk nachdenken lässt.

Darüber hinaus bietet Alita: Battle Angel jede Menge Schauwerte. Die Umsetzung der vollständig animierten Hauptfigur Alita (Performance-Capturing durch Rosa Salazar) ist fantastisch gelungen. Es fühlt sich in keiner Sekunde ungewöhnlich an, dass Alita mit ihren übergroßen Augen eigentlich völlig künstlich ist. In Verbindung mit den unaufdringlichen, natürlich wirkenden 3D-Effekten und der gelungenen Action passt einfach alles zusammen.

Ein echtes Spektakel eben.

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