Mit Warhammer 40.000: Space Marine 2 geht die Geschichte rund um den Space Marine Titus in die zweite Runde. In unserem Test verraten wir euch, was der neue Third-Person-Action Titel aus dem Warhammer-Universum kann.
Während ihr im ersten Teil der Space Marine-Reihe gegen Orks in den Kampf gezogen seid, schickt euch Warhammer 40.000: Space Marine 2 in den Krieg mit Tyraniden. Dafür kämpft ihr in einem Team aus drei Space Marines mit einem großen Arsenal aus Nahkampfwaffen, Schusswaffen und Granaten, um den nahezu unendlichen Horden Einhalt zu gebieten.
Space Marine 2 findet sich dabei passenderweise im Genre der Third-Person-Action Spiele wieder, denn auch wenn ihr euren Feinden zwar mit Schusswaffen auf die Pelle rücken könnt, bringt ihr die meisten Gegner im Nahkampf zur Strecke. Dafür stehen euch je nachdem, welche der Nahkampfwaffen ihr nutzt, unterschiedliche Kombos zur Verfügung. Wie sich das anfühlt, beschreibe ich euch im folgenden Test.
Warhammer 40.000: Space Marine 2 Test in aller Kürze
Warhammer 40.000: Space Marine 2 ist ein würdiger Vertreter des beliebten Warhammer-40.000-Universums. Kampagne und Kampfsystem haben mich positiv überrascht, obwohl ich zunächst aufgrund fehlender Charakterentwicklung skeptisch war. Mit etwa 10 bis 15 Stunden Spielzeit hat die Story genau die richtige Länge, um sich trotz repetitivem Gameplay nicht zäh anzufühlen. Das Kampfsystem und die Vielfalt der Gegner sorgen ebenfalls für Abwechselung.
Auch in puncto Grafik und Sound hat mich Space Marine 2 auf ganzer Linie abgeholt. Das Weltdesign und der hohe Detailgrad ziehen mich unglaublich tief in die Welt. Überall finden sich düstere Charaktere, die interessante Gespräche über die Spielwelt und Ereignisse führen. Sämtliche Waffen- und Umgebungsgeräusche klingen brachial und wirken in einer Welt, in der alles vor Brutalität und Übertreibung strotzt, unglaublich stimmig.
Warhammer 40.000: Space Marine 2 ein absolut gelungenes Spiel und macht definitiv Lust auf mehr – was durch die Koop-Operationen und den PvP-Modus ja zum Glück auch gegeben ist.
Space Marine 2 ist für euch geeignet, wenn ihr …
- Fans des Warhammer 40.000 Universums seid.
- eine stimmige und spannende Story erleben wollt.
- allein oder mit bis zu zwei Freunden in die Schlacht ziehen wollt.
- schon immer in einer viel zu starken Rüstung umgeben von Unmengen an Gegnern kämpfen wolltet.
- Kampfsysteme mit Kombos und guten Animationen mögt.
Space Marine 2 ist für euch nicht geeignet, wenn ihr …
- einen reinen Third-Person-Shooter erwartet.
- gerne eine offene Spielwelt erkunden möchtet.
- euren Charakter schon in der Kampagne ganz nach euren Wünschen entwickeln wollt.
- eigene Entscheidungsmöglichkeiten erwartet.
- euch nicht mit der brutalen und dunklen Welt von Warhammer 40.000 anfreunden könnt.
Starker Einstieg in Warhammer 40.000: Space Marine 2
In der Story von Space Marine 2 spielt ihr wie schon im ersten Teil den Space Marine Titus und legt gleich ziemlich brachial los. Eure erste Aufgabe ist es, eine Abschussrampe für einen Biosprengkopf zu erreichen. Mit dem sollen alle Tyraniden auf einen Schlag ausgelöscht werden. Zu diesem Zeitpunkt gehört ihr noch der Deathwatch an, der ihr am Ende von Space Marine 1 beigetreten seid.
Auf eurem Weg zur Abschussrampe lernt ihr, euch gegen viele kleine Gegner zu behaupten und euch mit den größeren Gegnern zu duellieren. Zudem wird hier schon die Wichtigkeit des Parierens und Ausweichens deutlich gemacht. Diese Mechanik sollte euch fortan in Fleisch und Blut übergehen. Schusswaffen werden oft nur zum initialen Ausdünnen von Horden genutzt oder um bestimmte Gegnerarten, die auf Entfernung bleiben, auszuschalten.
Habt ihr euer Ziel erreicht, passiert, was passieren muss: Alles geht fürchterlich schief und ihr findet euch in einer Art Arena wieder, in der ihr ums Überleben kämpft – natürlich ohne wirkliche Aussicht auf Erfolg. Das Wegfallen der Lebensanzeige signalisiert sofort, dass ihr ohnehin keine Chance habt, diesen Kampf unbeschadet zu überstehen. Anschließend wartet das Rubikon-Ritual auf euch, wodurch ihr fortan ein stärkerer Primaris Space Marine werdet.
Story und Gameplay von Space Marine 2
Die Story von Warhammer 40.000: Space Marine 2 bietet Missionen auf insgesamt drei Planeten, die ihr immer in einem Team aus drei Space Marines erledigt. Im Laufe der Kampagne verschafft ihr euch einen gewissen Ruf für eure eher unkonventionellen Lösungsansätze. Wenn ihr nicht mit den vorgegebenen KI-Kollegen spielen wollt, könnt ihr auch Freunde einladen und alle Missionen gemeinsam bestreiten.
Auch wenn es die ein oder andere kleinere Wendung in der Geschichte von Space Marine 2 gibt, ist schon früh absehbar, was euer großes übergeordnetes Ziel ist. Diese Tatsache tut dem Spiel sogar gut. So merkt ihr nach jeder Mission einen gewissen Fortschritt und fühlt euch, als würdet ihr wirklich etwas erreichen. Auf dem letzten Planeten – der auch die außergewöhnlichste Szenerie hat – kommt es dann zu einem großen Showdown. Hier zieht Saber Interactive noch einmal alle Register und ihr seht euch einem der stärksten Wesen aus dem Warhammer 40.000 Universum gegenübergestellt.
Das grundsätzliche Gameplay ist zwar nicht besonders innovativ, fühlt sich aber rundum stimmig an. Wenn ihr Spaß daran habt, euch an vorderster Front mit allen möglichen Gegnern zu prügeln, seid ihr hier richtig. Im Laufe der Kampagne bekommt ihr Zugriff auf immer mehr verschiedene Waffen, die sich für verschiedene Spielstile eignen. Damit geht ihr die nahezu immer gleichen Aktionen durch: Kombos, Ausweichen, Parieren, Exekutieren. Durch die unglaublich detailreichen Animationen und die Wucht hinter allen Aktionen macht aber schon allein der Anblick immer wieder Spaß.
Dunkel, Brutal und Brachial
Atmosphärisch hat Warhammer 40.000: Space Marine 2 einiges zu bieten. Egal, ob ihr euch die Rüstungen eurer Space Marine-Kameraden genauer anschaut, die monumentalen Bauwerke bewundert oder einfach jeden Charakter, der euch über den Weg läuft, unter die Lupe nehmt – alles ist unglaublich detailreich und so wie man sich die Welt in Warhammer vorstellen würde. Ich habe entschieden zu viel Zeit damit verbracht, mir einfach nur die Spielwelt genauer anzusehen.
Auch in den Kämpfen sorgt die hohe grafische Qualität und der Detailreichtum für einen absoluten Augenschmaus. Die Bewegungen des eigenen Charakters und der Gegner sind grandios animiert. Jedes Mal, wenn ich einen kleinen Gegner pariere und diesen dann mit einer flüssigen Animation inmitten seiner Kameraden besiege, freue ich mich schon auf die nächste Animation – wovon es bei den meisten Gegnertypen zum Glück genügend unterschiedliche gibt.
Auch was den Sound angeht, kann ich absolut nicht meckern. Alle Waffen und Umgebungsgeräusche vermitteln die nötige Wucht und sind dementsprechend heftig. Die Synchronsprecher machen ebenfalls einen guten Job und die Dialoge klingen ausgesprochen gut. Wenn ihr umgeben von Gegnern seid, die gerade von euch und euren Kameraden in Stücke gerissen werden, könnt ihr förmlich hören, wie das Fleisch zerreißt und die Knochen brechen. Nahezu jeder Sound ist passend ausgewählt und trägt zur Atmosphäre bei.
Das erwartet euch nach der Story
Habt ihr die Kampagne von Warhammer 40.000: Space Marine 2 beendet, geht das Spiel erst so richtig los. Nun könnt ihr euch mit insgesamt sechs Klassen in den aktuell ebenfalls sechs Koop-Operationen mit weiteren Gegnern prügeln. Als Belohnung winken dann Punkte und Erfahrung für Upgrades an euren Waffen oder eurer Rüstung sowie Währung, um die passende Lackierung freizuschalten.
Da jede Klasse und jede Waffe einen eigenen Fortschritt hat, lässt sich hier eine große Menge an Zeit investieren. Je stärker ihr werdet, desto höher könnt ihr außerdem den Schwierigkeitsgrad einstellen und so gegen immer härtere Gegner kämpfen. Die Koop-Operationen bieten noch einmal eigene Missionen, die auf Dauer von Saber Interactive leicht erweitert und euch so langfristig Spaß an Warhammer 40.000: Space Marine 2 bringen könnten.
Wenn euch das noch nicht reicht, bietet Space Marine 2 auch einen PvP-Modus, in dem ihr in Dreierteams gegeneinander antretet und zu Release drei verschiedene Modi spielen könnt. Auch hier kommen wieder die sechs Klassen aus den Koop-Operationen zum Einsatz. Da zum Zeitpunkt dieses Tests jedoch nur eine sehr begrenzte Anzahl an Spieler:innen existiert, habe ich leider noch kein PvP-Match spielen können.
Fazit zu Warhammer 40.000: Space Marine 2
Warhammer 40.000: Space Marine 2 ist ein rundum gelungener Third-Person-Action Titel, der mir von Anfang an Spaß bereitet hat. Die Stimmung und düstere Atmosphäre kommen immer genau so bei mir an, wie ich es mir von einem Warhammer-Spiel wünsche. Die Kämpfe sehen auf den ersten Blick zwar etwas eintönig aus, bringen aber durch verschiedene Gegner und Waffen stets genug Abwechslung.
Das Missionsdesign sowie die Gespräche mit den Charakteren sind stimmig und fühlen sich bis auf wenige kleine Ausnahmen nie zu lang an. Die fehlende Charakterentwicklung fällt durch die kompakte Länge der Story kaum ins Gewicht. Auch wenn ich natürlich gerne schon in der Kampagne meine Rüstung und Waffen personalisiert hätte.
Wertung zu Warhammer 40.000: Space Marine 2
In unserem Test bekommt Warhammer 40.000: Space Marine 2 eine Gesamtwertung von 4,5 Sternen. Das Spiel überzeugt auf ganzer Linie und weiß die Charakteristiken des Warhammer-40.000-Universums gekonnt in Szene zu setzen. An Grafik und Sound gibt es nichts zu meckern, lediglich einige Dialoge und nervige Laufwege sind etwas lästig. Die Kämpfe fühlen sich brachial und brutal an, genauso wie ich es mir bei einem Space Marine vorstellen würde. Saber Interactive ist mit Space Marine 2 ein hervorragender Eintrag ins Warhammer-Universum gelungen.