Das von Ex-GTA-Entwickler Leslie Benzies mit viel Vorschusslorbeeren angekündigte Action-Adventure MindsEye erhält zum Release überwiegend negative Bewertungen von Spielern.
- Update vom 11. Juni 2025: Auf Steam haben sich die Nutzerrezensionen mittlerweile von „negativ“ auf „ausgeglichen“ eingependelt (770 Reviews, davon 438 negativ und 332 positiv). Die Steam Charts zeigen einen Höchststand von 3.302 gleichzeitigen Spielern. Im Playstation Store liegt MindsEye aktuell bei 1.295 Bewertungen, davon 29 Prozent mit nur einem Stern, dafür aber 42 Prozent mit der vollen Punktzahl.
Nur wenige Stunden nach dem offiziellen Launch am 10. Juni 2025 steht MindsEye massiv in der Kritik. Das Einzelspieler-Actionspiel von Build A Rocket Boy unter der Leitung von Ex-Rockstar-Produzent Leslie Benzies erhält auf Steam derzeit weitgehend negative Bewertungen. Trotz filmreifer Zwischensequenzen, aufwendiger Technik und einer ambitionierten Story rund um KI und militärische Kontrolle in einer dystopischen Zukunft dominiert der Frust über technische Mängel das Feedback.
Performance-Probleme und enttäuschendes Gameplay
Laut der Steam-Community leidet MindsEye unter gravierenden Performance-Problemen – selbst auf leistungsstarken Rechnern mit aktuellen Grafikkarten wie der RTX 3080 berichten viele von Rucklern, niedrigen Bildraten und langen Ladezeiten. Auch Nvidias Upscaling-Technologie DLSS soll unzureichend funktionieren.
Einige Nutzer sprechen von einem „unfertigen Produkt“ und werfen dem Studio vor, bewusst keine Testversionen vorab zur Verfügung gestellt zu haben. Reviews von renommierten Spielemagazinen gab es im Vorfeld der Veröffentlichung nämlich keine. Angeblich wurden keine Bemusterungsexemplare herausgegeben, weil noch ein wichtiger Day-Zero-Patch ausstand. Offenbar liegt allerdings mehr im Argen.
Im Gameplay kombiniert MindsEye klassische Third-Person-Shooter-Elemente mit Fahrzeugsequenzen und Luftmissionen. Die Kämpfe sollen eigentlich durch taktisches Vorgehen, Deckungssysteme und eine Begleitdrohne an Tiefe gewinnen. Doch laut mehreren Rezensionen funktionieren zentrale Mechaniken nicht wie vorgesehen: Gegner-KI sei kaum vorhanden, Deckungssysteme unzuverlässig, die Spielwelt wirke leblos.
Hinzu kommt das sogenannte Game Creation System – ein interner Editor, mit dem ihr eigene Missionen entwerfen könnt. Einige Nutzer kritisieren, dass Teile des offiziellen Spielinhalts offenbar mit diesem Tool erstellt wurden. Der Modus sei zwar theoretisch interessant, wirke aber wie ein Lückenfüller.
Einziger Lichtblick: Die Story
MindsEye spielt in der fiktiven Wüstenstadt Redrock City, wo ihr als Jacob Diaz – ein ehemaliger Elitesoldat mit einem neuronalen Implantat – einer Verschwörung auf den Grund geht. Die Story rund um Gedächtnisverlust, politische Korruption, KI-Experimente und die Rivalität zwischen einem Tech-Milliardär und einer machtbewussten Bürgermeisterin wird zwar von Teilen der Community als spannend beschrieben, geht jedoch unter den technischen Mängeln unter.
Einige Rezensionen loben zwar die Geschichte und das visuelle Design, dennoch gebe es kaum flüssiges Spielerlebnis – selbst in Zwischensequenzen seien nur 30 FPS erreicht worden. Andere ziehen Parallelen zu misslungenen Releases wie Saints Row (2022) oder dem frühen Zustand von Cyberpunk 2077. Die fehlende Open-World-Freiheit, das Fehlen grundlegender Spielsysteme wie einer Polizei-Mechanik oder Interaktionen mit der Spielwelt, verstärken den Eindruck eines unfertigen Titels.
Hoffnung auf rettende Patches und bessere Konsolenversionen
Build A Rocket Boy und Publisher IO Interactive Partners A/S haben sich bislang nicht öffentlich zum Zustand der Veröffentlichung geäußert. Ob es dem Studio gelingt, den Titel mit Patches und Updates zu stabilisieren, bleibt offen.
MindsEye erscheint neben der PC-Version auch für Xbox Series X/S und PlayStation 5. Eine Veröffentlichung auf älteren Konsolen ist nicht geplant. Bleibt zu hoffen, dass die Entwickler das Ruder noch herumreißen können.
Quelle: Steam