Die Verhandlungen zwischen Electronic Arts und Amazon Studios über eine Mass Effect-TV-Serie für Amazons Streamingportal Prime nähern sich laut einem Interview mit Studiochefin Jennifer Salke einem Deal.
Mass Effect-Serie für Amazon Prime
Laut einem Interview der amerikanischen Film- und TV-Newsseite Deadline stehen die Verhandlungen zwischen Electronic Arts und Amazon Studios um die Entwicklung einer Mass Effect-TV-Serie kurz vor dem Abschluss. Amazon Studios-Chefin Jennifer Salke sagte im Interview, dass man nach dem sehr erfolgreichen Start der Wheel of Times-Serie (zu Deutsch: „Das Rad der Zeit“, nach den Büchern von Robert Jordan) am 19. November 2021 auch weiterhin fantastische Themen für Serien und Filme investieren werde. Ein aufs Genre fokussierte Team arbeite unermüdlich mit den Kreativ-Partnern des Studios an Entwürfen und man dürfe sich auf mehr freuen.
Mass Effect in Film und Fernsehen
Schon 2010 erwarben laut Electronic Arts Legendary Pictures und Warner Bros. die Rechte für einen Mass Effect-Film. Der sollte sich an der Story des ersten Mass Effect-Teils orientieren. Allerdings erreichte der Film abseits eines Planungsstadiums nie Produktionsreife und wurde nicht weiter verfolgt. Der Animationsfilm Mass Effect: Paragon Lost erschien im Dezember 2012 und erzählte die Hintergrundgeschichte des Mass Effect 2-Gefährten und Allianz-Marine James Vega.
Das Newsportal The Hashtag Show meldete am 23. Juni 2021 eine animierte Mass Effect-Serie, die sich auf Randfiguren während der Ereignisse der drei Mass Effect-Spiele konzentriere, sei bei Netflix in Entwicklung. Die Hauptfigur sollte ein Allianz-Soldat sein, der mehrere Terroranschläge in der Galaxis untersucht. Bislang bestätigten sich diese Gerüchte allerdings nicht.
Das wird teuer und kompliziert
Derzeit spiele ich die Mass Effect Legendary Edition als Let’s Play auf meinem YouTube-Kanal und bin immer noch von der Reichhaltigkeit des Mass Effect-Universums hin und weg. Klar, dass eine Ankündigung zu einer TV-Serie mein Fan-Herz höher schlagen lässt – aber gleichzeitig bleiben auch viele Fragen offen. Welche Geschichte soll denn erzählt werden?
Commander Shepards Heldenstory, die seit über zehn Jahren über drei fulminante Spiele hinweg in allen Details erkundet wurde? Oder wagt sich Amazon Studios ins noch nicht so beackerte Feld von Mass Effect: Andromeda und arbeitet bewusst gegen den (unverdient) schlechten Ruf des aktuellsten Ablegers an? Egal, in welche Richtung die Reise nun geht, es wird angesichts einer großen und kritischen Fan-Community kein leichter Weg werden.
Davon abgesehen besteht das Mass Effect-Universum aus einer Vielzahl humanoider, aber eben sehr stark nichtmenschlicher Rassen. Asari dürfte man noch Star Trek-typisch mit Farbe und einem Latex-Kopfaufbau hinbekommen. Bei Turianern und Salarianern wird es schon etwas komplizierter mit der Maske, von den massiven Kroganern ganz zu schweigen. Spätestens bei den Hanar und Elcor dürfte es ohne CGI nicht mehr gehen, von Raumschiffen und aufwendigen Kulissen einmal ganz abgesehen.
Mass Effect dürfte allein für das Drumherum schon einen riesigen Berg Geld verbrauchen, um den einzigartigen Stil der Spiele und ihre Atmosphäre zu erreichen. Aus dem Fundus anderer Serien kann sich eine Mass Effekt-Produktion außerdem nicht bedienen, hier muss alles von Null an aufgebaut werden. Produktionskosten und aufwendige Kulissen waren bereits für bekannte SciFi-Serien wie Firefly und Defiance ein echtes Problem und führten schließlich zur Einstellung. Andererseits ist Geld vermutlich das einzige Problem, das ein Tochterunternehmen des milliardenschweren Amazon-Konzerns nicht hat.