Unsere freien Autoren Kevin und Dennis haben auch dieses Jahr die Gamescom wieder als Tandem unsicher gemacht und jede Menge Spiele für euch ausprobiert.
Ein Erfahrungsbericht von Kevin Link und Dennis Düvier
Die größte Gaming-Messe der Welt bleibt für uns das absolute Jahreshighlight, und genau deshalb nehmen wir euch mit auf unsere ganz persönliche Reise durch die Messehallen. Spoiler-Warnung: Zu unseren absoluten Favoriten folgen bald noch ausführliche Einzelartikel, also schaut immer wieder vorbei oder abonniert unseren Newsletter, um nichts zu verpassen.
Dienstag: Opening Night Live – Wo waren die Wow-Momente?
Der Startschuss des jährlichen Gaming-Spektakels fällt traditionell am Dienstagabend mit Geoff Keighleys Opening Night Live. Statt uns ins Getümmel vor Ort zu stürzen, haben wir es uns diesmal auf der heimischen Couch gemütlich gemacht – Snacks vorbereitet, Getränke kaltgestellt und gemeinsam die neuesten Trailer-Bomben erwartet.
Die Überraschungen des Abends
Ehrlichgesagt hat uns dieses Jahr wenig vom Hocker gehauen. Die positiven Ausnahmen? Lords of the Fallen 2 mit seinem düsteren Dark-Fantasy-Setting und Black Myth: Wukong – Zhong Kui, das mit seiner grandiosen Bildgewalt wie auch schon der Vorgänger zu überzeugen weiß. Diese beiden Trailer sind tatsächlich hängengeblieben.
Die erwartbaren Blockbuster
Natürlich haben sich auch die schon erwarteten Blockbuster präsentiert: Resident Evil: Requiem (sehr wenig Zombies, dafür viel Story), Silent Hill f (diesmal in Japan, mit mehr actionreichen Kämpfen) und Call of Duty Black Ops 7 (mehr Explosionen, mehr… naja, ihr wisst schon). Für die breite Masse sicher spannend, aber wenig überraschend.
Nach dem Stream haben wir noch hastig unsere Sachen gepackt, die Akkus geladen und sind dann – typisch Gamer – viel zu spät ins Bett gefallen. Die Quittung sollte am nächsten Morgen folgen.
Mittwoch: Business-Marathon statt Hallenparty
Der erste richtige Messetag hat für uns traditionell im Business-Bereich begonnen. Während vormittags nur Fachbesucher Zutritt hatten, ist es auch in der Event-Area angenehm ruhig. Die heiligen Hallen 5-10 haben wir aber erst am Abend von innen gesehen und uns vorher noch folgende Titel im stillen Kämmerlein präsentieren lassen.
Ebenfalls interessant:
Exoborne: Mechs, Raids und Teamwork
Den Auftakt machte Exoborne, ein Extraction-Shooter, der Tarkov-Vibes mit futuristischen Exo-Suits kombiniert. Zusammen mit zwei anderen Redakteuren haben wir einen Raid durchgezogen – und waren positiv überrascht. Die Exo-Fähigkeiten fühlten sich mächtig an, die Waffen hatten ordentlich Wumms, und die Map bot genug Abwechslung für taktisches Gameplay.
Von Michael Myers bis zu magischen Mäusen
Halloween: The Game bot zwar noch keine Spielszenen, dafür haben wir einige Infos bekommen. Euch erwartet eine Story-Kampagne um Michael Myers plus asymmetrischer Multiplayer à la Dead by Daylight mit NPCs, die das Spiel beeinflussen. Klingt spannend, ob es das auch wird, werden wir sehen.
Fantastisches Mäuse-Abenteuer
Ganz anders Hela: Das Koop-Abenteuer ist quasi fertig und hat uns mit seinem charmanten Konzept überzeugt. Stellt euch vor: Ihr seid winzige Mäuse, die einer kranken Hexe im Haushalt helfen. Süß, kreativ und perfekt für gemütliche Koop-Abende, vor allem durch die vielen Physikelemente und den Sandbox-Aspekt.
Götter, Dinos und Anime-Prügeleien
Gods, Death and Reapers (ehemals Projekt Pantheon) hat uns mit seinem Action-RPG-Konzept neugierig gemacht – mehr wollen wir aber noch nicht verraten, da wir hier schon Zugang zur aktuellen Version haben und diese erst ausgiebig testen möchten.
Der neue Turok hingegen hat unsere Nostalgie-Brille zertrümmert. Statt Dino-Jagd im Dschungel fühlten wir uns wie in einem generischen SciFi-Shooter. Sehr schade!
Dennis durfte sich dann bei My Hero Academia: Alls Justice austoben. Als großer Brawler-Fan hat er den Anime-Helden und -Schurken ordentlich eingeheizt – Plus Ultra und so.
Survival-Update und Vampir-Entscheidungen
Enshrouded hat mit seinem Wasser-Update gepunktet. Als Survival-Enthusiasten waren wir begeistert von den neuen Möglichkeiten. Felder bewirtschaften, Unterwasser-Dungeons erkunden – wir können es kaum erwarten!
The Blood of Dawnwalker präsentierte sich als ambitioniertes Action-RPG für 2026. Die Idee: Tagsüber als Mensch, nachts als Vampir – verschiedene Lösungswege inklusive. Die Präsentation war leider etwas trocken und dialoglastig, optisch aber durchaus beeindruckend.
Nach 11 Stunden Messe-Marathon haben wir uns in die noch relativ leeren Hallen gewagt, ein paar Fotos geschossen und sind dann völlig erledigt nach Hause gefahren.
Donnerstag: Indie-Perlen und WoW-Housing
Mit nur vier festen Terminen war der Donnerstag unser entspanntester Tag – darum hatten wir zum Ende hin sogar Zeit für die Indie-Area.
CrisisX: Once Human trifft Zombie-Apokalypse
CrisisX erinnerte stark an Once Human: Zombies abwehren, Base bauen, Richtung Norden vorkämpfen. Für einen 2026-Release fühlte sich noch vieles unfertig an, das Potenzial ist aber erkennbar.
Bruderjagd und Drachensuche… oder umgekehrt?
Edge of Memories wirkte wie Genshin Impact als reines Singleplayer-Erlebnis. Die Story: Bruder verschwunden, Schwester sucht. Solide, aber nicht spektakulär.
Dragonkin: The Banished hingegen hat uns mit seinem Fähigkeiten-System überrascht. Stellt euch Diablo vor, aber eure Skills sind Puzzle-Teile auf einem Board, deren Positionierung Kettenreaktionen auslöst. Für Tüftler definitiv spannend.
World of Warcraft Midnight: Endlich ein eigenes Heim!
Am beeindruckenden WoW Midnight-Stand durften wir 15 Minuten lang unser virtuelles Traumhaus einrichten. Von Wandverkleidungen über Böden bis zu hunderten Deko-Objekten – alles fühlte sich butterweich an. Die WoW-Community wird das lieben, nicht dass sie es sich ohnehin schon seit Jahren wünschen würde.
Dying Light: The Beast – Kyle ist zurück!
Dying Light: The Beast fühlt sich wieder mehr nach Teil 1 an und Kyle Crane als Protagonist weckt pure Nostalgie. Parkour, Zombies, Nahkampf, Gore – alles, was wir lieben!
Indie-Highlights: Tanzen und Taktieren
In der Indie-Area haben wir uns durch dutzende Spiele gespielt. Zwei Highlights:
- Dead as Disco: Ein Rhythmus-Brawler, bei dem ihr im Takt der Musik prügelt. Stellt euch Crypt of the NecroDancer als Beat’em Up vor.
- Burn with Me: Ein taktisches Kartenspiel mit Opfer-Mechanik. Düster, strategisch, süchtig machend. Hier haben wir neben dem normalen Level sogar gleich noch einen Geheimlevel gemeistert!
Freitag: Das große Finale mit Koop-Feuerwerk
Ohne feste Termine haben wir den Business-Bereich nach spontanen Demos abgeklappert. Beste. Entscheidung. Ever.
Hyper Light Breaker: Neon-Roguelite mit Freunden
Der Nachfolger zu Hyper Light Drifter hat uns als Action-Roguelite überzeugt. Helden wählen, durch Zyklen kämpfen, Bosse besiegen – und das alles in wunderschönem Neon-Look. Hat uns auch nach der Messe noch einige Stunden gekostet!
Fellowship: MMORPG ohne Zeitfresser
Fellowship ist genial: Es simuliert das Endgame eines MMORPGs ohne den ganzen Grind drumherum. Kein Leveln, keine Berufe, kein sinnloses Herumlaufen – nur Dungeons, Loot und Boss-Kämpfe. Perfekt für Ex-WoW-Spieler mit Vollzeitjob!
Out of Time: Unser absolutes Gamescom-Highlight!
Was als spontaner Termin begann, wurde zum Höhepunkt der Messe. Out of Time ist ein kooperatives 3D-Roguelike, das alles richtig macht:
Ein grandioses Ausrüstungssystem: Eure kompletten Fähigkeiten hängen von eurer Ausrüstung ab. Eine Runde seid ihr ein Feuer speiender Drachenkrieger, die nächste ein heilender Tech-Priester. Die Vielfalt ist der Wahnsinn!
Teamwork ist Pflicht: Ihr teilt euch Power-Ups mit dem Team und profitiert von den Stats eurer Mitspieler – aber nur, wenn ihr zusammenbleibt. Lone Wolves haben hier keine Chance!
Die Entwickler sind der Hammer: Das Team von Manticore Games war so sympathisch und begeistert, dass wir nach unserem offiziellen Termin direkt nochmal mitgespielt haben. Wenn Entwickler so sehr für ihr Spiel brennen, kann nur etwas Großartiges entstehen.
Fazit zur Gamescom 2025
Die diesjährige Gamescom hat zwar nicht mit riesigen AAA-Blockbustern geglänzt, aber das entspricht mittlerweile ohnehin nicht mehr ganz unserem Geschmack. Dafür verbrachten wir viele tolle Momente mit charmanten Indie-Perlen und innovativen Koop-Erlebnissen. Out of Time hat sich völlig überraschend zu unserem absoluten Favoriten entwickelt, während Titel wie Hela und Hyper Light Breaker zeigen, dass die Zukunft des kooperativen Gamings rosig aussieht.