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Artefakte lassen auf sich warten

Crusader Kings 3: DLC Royal Court auf 2022 verschoben

Games

Ursprünglich sollte das erste große Crusader Kings 3 DLC Royal Court im vierten Quartal 2021 erscheinen. Mit einer Nachricht im Paradox-Forum verschiebt Entwickler Paradox die Veröffentlichung auf 2022.

FAKTEN

DLC Royal Court braucht mehr Feintuning

Ursprünglich auf der PDXCON im Mai 2021 angekündigt, sollte das DLC Royal Court Crusader Kings 3 im vierten Quartal 2021 erscheinen. Für das erste große DLC seit Veröffentlichung von Crusader Kings 3 im September 2020 wurden mit der Überarbeitung des Kultursystems und der Hofhaltung zwei Inhaltsschwerpunkte genannt.

Nun meldeten sich die Entwickler im Paradox-Forum und verschoben die Veröffentlichung auf einen bislang unbekannten Zeitpunkt im Jahr 2022. Als Grund für die Verschiebung nannten die Entwickler, dass sie nicht vollständig mit dem Fortschritt von Royal Court zufrieden wären und die Beseitigung aufgetretener Bugs länger dauere. Ein genaues Veröffentlichungsdatum werde baldmöglichst bekannt gegeben.

Geplante Inhalte in Kürze

Hofhaltung und Prachtentfaltung

Kultursystem-Überarbeitung

KONTEXT

Probleme bei Paradox

Nach dem sehr erfolgreichen Start von Crusader Kings 3 im 3. Quartal 2020 gab es bislang nur zwei kleinere Zusatz-Veröffentlichungen. Das Kulturpack „The Northern Lords“ aus dem März 2021 fokussierte sich ausschließlich auf Wikinger-Kulturen und fügte für diese kleine spielmechanische Möglichkeiten hinzu. Zwei Kleidungs-Packs erweiterten die Auswahl der Herrscheroptik. Als kostenloses Update wurde der Herrscher-Editor im November 2020 ins Spiel eingefügt. Das ist verglichen mit dem hohen DLC-Veröffentlichungstakt von Crusader Kings 2 mit mindestens einem DLC pro Jahr sehr wenig neuer Stoff für Fans.

Crusader Kings 3 Royal Court Ingame-Event-Box nach dem erfolgreichen Erlernen einer Sprache
Das Komplott hatte Erfolg, euer Herrscher spricht eine neue Sprache. | Bild: Paradox

Gleichzeitig hatte Paradox 2021 an mehreren Fronten Probleme: Das Entwicklerstudio für das von vielen Fans mit Spannung erwartete Rollenspiel Vampire – The Masquerade 2: Bloodlines wurde fast vollständig entlassen. Ein Erscheinungsdatum und generell die Aussicht auf Veröffentlichung bleiben weiter unklar. Auch beim im April 2021 veröffentlichten DLC Leviathan für Europa Universalis 4 und dem DLC Below and Beyond für Surviving Mars aus dem September 2021 hagelte es wegen Bugs und fehlender Balance Kritik von Spielenden und Fachpresse. Im September 2021 kamen zudem Diskriminierungsvorwürfe gegenüber Mitarbeiterinnen bei einer internen Mitarbeiterbefragung auf.

MEINUNG

Kein Spielraum für Fehler

So sehr ich mich auch auf die neuen Mechaniken von Royal Court freue, kann ich die Entscheidung der Entwickler doch sehr gut nachvollziehen: Nach einigen ziemlich hart vergeigten Veröffentlichungen für die anderen wichtigen Marken in diesem Jahr kann sich Paradox keinen weiteren Misserfolg mehr leisten. Ein missglückter DLC mag von den Fans noch verziehen werden, mehrere in Reihe jedoch nicht. Da viele Spielende im Paradox-Kosmos nicht nur einen, sondern mehrere Titel der Schmiede zocken, bleibt eine Reihe vergurkter neuer Inhalte stärker im Gedächtnis. Einzig bei Stellaris scheint es derzeit rundzulaufen. Da ist ein Erfolg bei Crusader Kings 3 umso nötiger.

Momentan besteht durch die gesteigerte öffentliche Wahrnehmung wegen der Diskriminierungsvorwürfe schlicht kein Spielraum für Fehler mehr, also handeln die Entwickler vernünftig. Und ich bin davon überzeugt, dass etwas mehr Zeit für die Arbeit an einem so neuen, komplex wirkenden System wie dem Kulturupdate nichts Falsches sein kann. Je weniger Bugs der DLC bei der Veröffentlichung hat, je geschmeidiger das ganze System läuft, desto eher bewahrt Paradox auch den durch die bombastische Veröffentlichung von Crusader Kings 3 aufgebauten Ruf. Mal ganz abgesehen davon, dass das Experimentieren mit den neuen Möglichkeiten mehr Spaß machen wird, wenn mich nicht an jeder Ecke ein nerviger Bug anspringt!

28. Okt. 2021 Thema:Games

Gloria H. Manderfeld

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