Nächste Smartbrille im Anmarsch

Meta Hypernova: KI-Brille mit Display und Armbandsteuerung kostet 800 Dollar

Eine Zusammenstellung von Bildern der Meta Celeste Hypernova Smart Glasses mit Armband.

Im September will Meta auf seiner Connect-Konferenz eine neue Generation smarter Brillen vorstellen. „Hypernova“ wird mit integriertem Display und innovativer Gestensteuerung über ein Armband erscheinen.

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Die neue Brille mit dem internen Codenamen „Hypernova“ – möglicherweise unter dem finalen Namen „Meta Celeste“ vermarktet – soll laut einem Bericht von CNBC rund 800 US-Dollar kosten und in Zusammenarbeit mit dem Brillenhersteller EssilorLuxottica erscheinen. Während frühere Modelle wie die Ray-Ban Smart Glasses auf Spracheingabe und Audiofunktionen setzten, wird Hypernova erstmals ein Display im rechten Brillenglas integrieren.

Dieses farbige Mini-Display mit einem Sichtfeld von etwa 20 Grad soll primär einfache Informationen wie Nachrichten oder Hinweise anzeigen. Laut Meta-Technikchef Andrew Bosworth ist der Einsatz eines einzelnen Displays günstiger, leichter und technisch weniger fehleranfällig als bei binokularen Systemen.

Meta Hypernova: Steuerung über EMG-Armband

Die Brille wird zudem von einem neuen Eingabesystem begleitet: einem Armbandcontroller mit Elektromyographie-Technologie (EMG), entwickelt von Metas Tochterfirma CTRL Labs. Das Gerät, intern „Ceres“ genannt, misst elektrische Signale der Handmuskulatur und wandelt diese in Eingaben um. Dadurch lassen sich etwa durch das Tippen von Zeigefinger und Daumen oder das Drehen des Handgelenks Aktionen auslösen, Menüs durchblättern oder Inhalte auswählen – ohne Kamera-Tracking wie bei Apples Vision Pro.

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Die Technologie wurde bereits in einem Prototyp der AR-Brille „Orion“ erprobt und jetzt weiterentwickelt. Meta hat laut CNBC erste Entwickler mit Testgeräten ausgestattet und sucht gezielt nach Partnern im Bereich generativer Software, um Anwendungen für das neue System zu entwickeln. Allerdings ist das Armband nicht frei von Herausforderungen: Laut Angaben von CNBC kann die Leistung durch zu lockeres Tragen oder unterschiedliche Armformen beeinträchtigt werden. Auch Kleidung wie lange Ärmel kann die Signalübertragung stören.

Diese Features stecken in Meta Hypernova

Wie aus einem Schreiben der US-Zollbehörde vom Juli hervorgeht, wird Hypernova folgende Funktionen bieten: Foto- und Videoaufnahme, Sprach- und Videoanrufe, Nachrichtenversand, Musikwiedergabe sowie die Interaktion mit einem digitalen Assistenten – per Sprache, Display oder Handgeste. Ob sich Meta dabei erneut für eine Markenkooperation wie mit Ray-Ban oder Prada entscheidet, ist offen. CNBC zufolge könnte das Design aber auf dickere Rahmen setzen, wie sie etwa bei Prada-Brillen üblich sind.

Weitere Geräte und Inhalte geplant

Begleitend zur Display-Brille will Meta auf der Connect auch eine dritte Generation seiner sprachgesteuerten Smart Glasses ohne Display vorstellen. Diese sollen erstmals über kapazitive Touchsensoren verfügen, mit denen sich Eingaben direkt über das Brillengestell tätigen lassen.

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Seit dem Start der Ray-Ban Stories im Jahr 2021 hat Meta rund zwei Millionen Exemplare der zweiten Generation verkauft, so Luxottica-Chef Francesco Milleri im Februar. Die Umsätze aus dem Brillenbereich sollen sich zuletzt verdreifacht haben. Im Zuge eines erweiterten Lizenzdeals erhielt Meta laut Bloomberg einen Anteil von etwa drei Prozent an Luxottica und exklusive Nutzungsrechte an mehreren Marken für seine Smart-Glass-Technologie.

Mit Hypernova wagt Meta nun einen Schritt näher an vollwertige AR-Brillen – bleibt aber laut CNBC bei den Erwartungen zurückhaltend. Das Gerät ist schwerer und dicker als die bisherigen Modelle und richtet sich vor allem an Technikbegeisterte und Entwickler. Die erhobenen Daten des neuen Armbands sollen künftige Generationen verbessern helfen – etwa bei einer möglichen Quest-Nachfolgerin oder einem Orion-Produktionsmodell.

Quelle: CNBC

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Bild von Josef Erl

Josef Erl

Josef ist freier Online-Journalist und leitet die S4G-Redaktion. Er spielt alles, was ihn mit einer spannenden Story und innovativen Spielmechaniken fesselt. Als ehemaliger Redaktionsleiter von MIXED.de kennt er sich auch bestens in den Bereichen Virtual Reality, Augmented Reality & Mixed Reality aus.