In unserem ausführlichen Guide zu Pathfinder: Kingmaker sagen wir euch, wie ihr Schwierigkeitsgrad und automatische Pause perfekt konfiguriert.
In diesem Guide erfahrt ihr
- Welche Schwierigkeitsgrade ihr einstellen könnt
- Was sie bewirken
- Warum ihr die Einstellungen für automatische Pause nicht vergessen dürft
Endlich wieder D&D – nun ja, zumindest beinahe. In Pathfinder: Kingmaker spielen wir nicht etwa in den Forgotten Realms. Pathfinder ist eine Abkopplung von den klassischen D&D 3.5-Regeln, transferiert in eine eigene Welt. Damit wollten die Macher (Paizo) die Vereinfachungen späterer D&D-Editionen nicht mitmachen, sondern die ursprüngliche Komplexität des Regelwerks beibehalten.
Der Schwierigkeitsgrad von Pathfinder: Kingmaker scheint allerdings eine Überraschung für viele Rollenspieler zu sein. In den Steam-Reviews beschweren sich viele Spieler über das angeblich unfaire Balancing. Dabei ist das Balancing maximal in einigen wenigen Punkten verbesserungswürdig: Insgesamt ist eine klare Linie zu erkennen und wer sich entweder mit dem Regelwerk auskennt oder aber die Hinweise, Tooltips und Kampf-Nachrichten im Spiel studiert, der findet für jedes Problem eine Lösung.
Trotzdem ergibt es Sinn, dass wir uns den Schwierigkeitsgrad so einstellen, dass wir uns an das Umfangsmonster Pathfinder: Kingmaker vernünftig gewöhnen können, die Spielmechaniken lernen und den Herausforderungsgrad erst wieder hochschrauben, wenn wir uns sicher genug fühlen. Zu diesem Zweck hat Entwickler Owlcat Games umfangreiche Einstellungen implementiert.
In unserem Guide sagen wir euch, was ihr alles einstellen könnt und geben Empfehlungen für euren ersten Durchgang. Achtet nach der Einstellung des Schwierigkeitsgrades darauf, dass ihr die Einstellungen für die automatische Pause nicht vergesst. Diese Optionen sind besonders wichtig für ein reibungsloses Spielerlebnis.
Vorgefertigte Schwierigkeitsgrade
Story-Modus
Wer es sich einfach machen möchte und sich vor allem auf die Geschichte konzentrieren will, kann direkt diesen Modus wählen. Der Stufenaufstieg wird dann optional für alle Charaktere, inklusive dem Hauptcharakter, automatisch ausgeführt. Jeglicher Schaden durch Gegner oder Fallen wird um satte 80 Prozent reduziert, kritische Treffer sind ausgeschaltet und negative Effekte (beispielsweise Blindheit) werden beim Ausruhen entfernt.
Die sogenannte „Schwelle des Todes“ (wenn ein Charakter einmal bewusstlos geworden ist und dann erneut umgehauen wird, stirbt er und kann nur durch Auferweckung zurückgeholt werden) ist auch ausgeschaltet. Stattdessen ist die Option, dass tote Gefährten nach einem Kampf wieder aufstehen, aktiviert. Das bedeutet: Euer Spiel ist erst dann vorbei, wenn alle Charaktere bewusstlos sind und ein Kampf nicht mehr erfolgreich beendet werden kann.
- Achtung: In diesem Modus ist standardmäßig aktiviert, dass nur der Benutzer einer Fertigkeit Erfahrung für einen erfolgreichen Fertigkeitswurf erhält. Wenn also beispielsweise die Bardin Linzi eine Falle entschärft, dann bekommt nur sie Erfahrung.
- Empfehlung: Schaltet die Option „Nur der Benutzer der Fertigkeit erhält Fertigkeitswurf-Erfahrung“ aus. Außerdem solltet ihr, „Königreich-Verwaltung“ auf Einfach stellen oder komplett automatisch ausführen. Beachtet, dass eine Vollautomatik der Königreich-Verwaltung im Spiel nicht geändert werden kann.
Einfacher Modus
In diesem Modus werden automatische Stufenaufstiege nur für die Gefährten des Hauptcharakters durchgeführt. Der Schaden, den die Gruppe erleiden kann, ist auf 60 Prozent reduziert, kritische Treffer sind auch hier ausgeschaltet und die „Schwelle des Todes“ ist aktiviert (wenn ein Charakter eine erste tödliche Verletzung erlitten hat, wird das durch ein blutiges Charakter-Porträt angezeigt). Bekommt ein Charakter also eine zweite tödliche Verletzung, stirbt er.
Stirbt der Hauptcharakter, ist das Spiel vorbei und ihr müsst einen früheren Spielstand laden. Feinde haben zudem keine Regeneration und auch eventuelle Immunitäten sind ausgeschaltet. Negative Effekte auf unserer Heldengruppe werden auch in diesem Modus beim Ausruhen entfernt.
- Empfehlung: Stellt die Option „Königreich-Verwaltung“ auf Einfach oder lasst sie komplett automatisch ausführen. Beachtet, dass eine Vollautomatik der Königreich-Verwaltung im Spiel nicht geändert werden kann.
Normaler Modus
Schaden ist um 20 Prozent reduziert, kritische Treffer sind in abgeschwächter Form angeschaltet. Mit genug Würfelpech können kritische Treffer trotzdem immer mal wieder zu Misserfolgen führen. Speichert deshalb häufig und vor allem vor Kämpfen.
Negative Effekte (Blindheit, Attributs-Schaden etc.) werden beim Ausruhen nicht entfernt. Ihr benötigt also einen kompetenten Heiler oder Ruhephasen an sicheren Orten (beispielsweise Olegs Handelsposten oder die Hauptstadt). Schwelle des Todes ist ebenso aktiv wie der manuelle Stufenaufstieg.
- Empfehlung: Dieser Modus ist für einen „ernsthaften“ ersten Spieldurchgang perfekt geeignet. Ihr könnt während des Spiels jederzeit Dinge wie den Schaden an der Gruppe oder die „Feindschwierigkeit“ (beeinflusst die Attribute von Gegnern) nachjustieren. Wer keine Lust auf Königreich-Verwaltung hat, stellt sie auf automatisch. Beachtet, dass eine Vollautomatik der Königreich-Verwaltung im Spiel nicht geändert werden kann.
- Achtung: Für ein gutes Spielerlebnis gehört eine vernünftige Konfiguration der automatischen Pause dazu. Mehr Informationen dazu findet ihr später in diesem Artikel.
Herausfordernder Modus
Wenn ihr euch mit Pathfinder bereits richtig gut auskennt und eine Herausforderung sucht, wählt diesen Modus. Hier entfalten eure Feinde ihre volle, vom Regelwerk vorgesehene Schlagkraft. Beachtet, dass der Schwierigkeitsgrad im Vergleich zu anderen vergleichbaren Spielen gefühlt bei „Schwer bzw. Hart“ liegt.
- Empfehlung: Diesen Modus solltet ihr nur verwenden, wenn ihr erfahren mit dem Regelwerk und den Spielmechaniken seid. Wir empfehlen diesen Modus nicht für einen ersten Spieldurchgang.
Harter Modus und Unfairer Modus
Diese beiden Spielmodi erhöhen jeweils die Schlagkraft von Gegnern, sowie den Schaden, den die Gruppe erleiden kann, erheblich. Kritische Treffer stellen für eure Gruppe eine existentielle Gefahr dar. Der harte Modus ist hierbei mit extremen Schwierigkeitseinstellungen anderer CRPGs vergleichbar. Unfair ist bei Pathfinder: Kingmaker wirklich unfair.
- Empfehlung: Nur für echte Experten des Regelwerks und der Spielmechaniken. Darüber hinaus solltet ihr überdurchschnittlich frustresistent sein und kein Problem damit haben, selbst kleinere Kämpfe mehrfach bestreiten zu müssen, bis ihr erfolgreich seid.
Benutzerdefinierter Schwierigkeitsgrad
Ihr könnt jeden einzelnen Menüpunkt der Schwierigkeitseinstellungen so einstellen, wie es euch gefällt. Wir empfehlen allerdings, den normalen Schwierigkeitsgrad als Grundlage zu nehmen und im Verlaufe des Spiels gegebenenfalls leichte Anpassungen vorzunehmen.
Zusätzlich könnt ihr jeden der oben angeführten Schwierigkeitsgrade mit zwei weiteren Modi würzen:
- „Der letzte Azlanti“-Modus
Dabei handelt es sich um den Ironman-Modus. Es gibt nur einen Spielstand, nur einen Speicherslot. Eure Entscheidungen und Erfolge sowie Misserfolge sind jeweils Final und können nicht durch Quicksaves gerettet werden. - Eintauch-Modus
Wenn ihr diesen Modus aktiviert, werden alle Anzeigen und Hinweise im Spiel (abgesehen von der Gegner-Gesundheit) abgeschaltet. Wer also die volle, raue Spielwelt so realistisch wie möglich erleben will, schaltet sämtliche Hilfen (beispielsweise Angriffslinien) ab.
Besonders wichtig in Pathfinder: Kingmaker – Automatische Pause korrekt einstellen
Wer diesen Punkt im Menü „Spiel“ übersieht und nicht vernünftig einstellt, kann Schwierigkeiten im Spiel bekommen. Die automatische Pause ist ein sehr wichtiger Teil des Spielprinzips und sollte richtig eingestellt werden. Nachfolgend haben wir die wichtigsten Punkte für euch aufgelistet.
Feindinformationen im Kampf
Stellt den Punkt „Feind-TP anzeigen“ auf „Immer“. Ansonsten müsst ihr jedes Mal per Mouse Over den Zustand des Gegners prüfen.
Autopause
Folgende Punkte solltet ihr aktivieren. Unsere Einschätzung zur Wichtigkeit der jeweiligen Einstellung haben wir in Klammern festgehalten.
- Pause bei entdeckter Falle (Wichtig)
Sobald einer eurer Charaktere eine Falle findet, pausiert das Spiel. Ist eure Gruppe in Bewegung, könnt ihr jetzt mit dem großen X links unten in der Benutzeroberfläche eure Helden anhalten lassen und jemanden zur Entschärfung schicken.
- Bei Kampfbeginn pausieren (Mittel)
Sobald die Initiative-Würfe (legen fest, wer in einem Kampf in welcher Reihenfolge handeln kann) bei einer feindlichen Begegnung ausgeführt werden, pausiert das Spiel. Wenn ihr den Menüpunkt „Pause, wenn ein Feind entdeckt wird“ aktiviert hat, ist diese Einstellung allerdings nicht mehr so wichtig.
- Pause, wenn ein neuer Feind erscheint (Wichtig)
Wenn ihr euch bereits im Kampf befindet, kann es manchmal vorkommen, dass weitere Feinde erscheinen. Hin und wieder fällt euch beispielsweise Verstärkung in den Rücken. Eine automatische Pause gibt euch Zeit, darauf zu reagieren.
- Pause, wenn ein Gruppenmitglied niedrige TP hat (Wichtig)
Dieser Menüpunkt ist ebenfalls ganz nützlich, falls ihr mal die Lebensbalken eurer Mitstreiter aus den Augen verloren habt. Oft kann ein Kleriker das Schlimmste noch verhindern, wenn die automatische Pause euch das Problem angezeigt hat.
- Pause, wenn ein Feind entdeckt wird (Essentiell!)
Das hier ist in Verbindung mit der Einstellung des Schwierigkeitsgrades der wichtigste Menüpunkt überhaupt. Sobald ein Feind auf der Bildfläche erscheint, pausiert das Spiel. Beachtet, dass die Pause bereits greift, sobald eure Charaktere einen Feind wahrgenommen haben. Oft befinden sich die Gegner aber noch unter dem schwarzen Kriegsnebel. Um sie zu sehen, müsst ihr die Hervorheben-Taste (Standardmäßig TAB) drücken.
Mit dieser Einstellung kann euch kaum ein Feind komplett überraschen und ihr könnt euch in Ruhe auf den Kampf vorbereiten, Stärkungszauber nutzen und euch passend positionieren. Ist diese Einstellung ausgeschaltet, rennt ihr ständig unvorbereitet in Kämpfe, was euch das Leben unnötig schwer macht.
- Pause, wenn Waffe ineffektiv ist (Wichtig)
Manchmal machen unsere Helden absolut keinen Schaden gegen einen Gegner, beispielsweise wenn wir Schwärme mit normalen Waffen angreifen (hier werden Bereichszauber, vor allem Feuer und Säure, benötigt) oder die Regeneration eines Lindwurms nicht stoppen können (dazu werden Waffen aus kaltem Eisen benötigt).
In jedem Fall wird eine Pause ausgelöst, wenn einer unserer Charaktere keinen Schaden verursacht. Durch einen Blick ins Kampflog (Rechtsklick auf den jeweiligen Eintrag) sehen wir, warum kein Schaden angerichtet wurde und können eventuell Gegenmaßnahmen (beispielsweise durch einen Waffenwechsel) einleiten.
Fazit zum Schwierigkeitsgrad in Pathfinder: Kingmaker
Um Pathfinder: Kingmaker richtig genießen zu können, müssen wir uns ein bisschen mit den Einstellungen auseinandersetzen und „unsere goldene Mitte“ finden. Wir empfehlen den normalen Modus mit den genannten Einstellungen für die Autopause.
Natürlich müsst ihr euch trotzdem ausführlich mit den Spielmechaniken auseinandersetzen, solltet so aber bestens zurechtkommen. Vergesst nicht regelmäßig zu speichern und im Falle eines Misserfolgs eure Strategien anzupassen. Übrigens: Es ist keine Schande, einen zu harten Gegner erst mal links liegen zu lassen und ein oder zwei Stufen später wiederzukommen.
In unserem ultimativen Guide mit massenhaft Tipps & Tricks zu Pathfinder: Kingmaker machen wir euch endgültig fit fürs Spiel.